Liebeskiller schlechter Sex

Sex braucht Überraschungen und darf niemals ganz vorhersehbar werden

Was guten Sex ausmacht, definiert jeder anders. Aber sicher ist: Technik ist nicht alles. Sogar die beste Technik kann fade werden. Aus Routine wird Monotonie wird Langeweile. Das größte Sexualorgan ist das Gehirn. Fantasie beim Liebesspiel bedeutet, dass alles möglich zu sein scheint. Deshalb sind die Gedanken an Fremde oft so erregend. Da gibt es keine Grenzen, alles ist neu und überraschend. Wenn im Schlafzimmer eben keine Überraschung passiert, jede Bewegung vorhersehbar ist, dann flüchtet die Fantasie. Nicht selten stellen sich Partner dann Sex mit einer anderen Person vor, weil dies sich dann erregend anfühlt. Doch befriedigend ist eine solche Flucht auf Dauer natürlich nicht

Lösung offene Beziehung?

Sex mit anderen Partnern, gemeinsam oder getrennt, ist für einige Paare ein Weg, mit dem geliebten Menschen zusammenzubleiben, jedoch die sexuelle Befriedigung außerhalb der Beziehung zu finden. In der Theorie klingt dies jedoch erheblich einfacher als es sich dann in der Praxis darstellt. Denn es ist eher selten, dass sich ein Partner zu einer offenen Beziehung überreden lässt. Wenn eine offene Beziehung funktioniert, dann ist doch meist so, dass beide von vornherein ein solches Beziehungsmodell angestrebt haben. Die offene Beziehung, die eine Zukunft haben soll, kann sexuelle Bindung nicht exklusiv in Affären und Kontakten nebenbei auslagern. Das geöffnete Beziehungsmodell benötigt so viel Ehrlichkeit, dass es eine ganze Menge Verbindendes neben dem Sex geben muss. Will sagen: Wer die Beziehung öffnet, nur um endlich guten Sex zu erleben, der ist wohl auch nicht wirklich glücklich mit dem Partner.

Welchen Stellenwert sollte das Liebesleben in einer guten Beziehung haben?

Intimität benötigt einen hohen Stellenwert, insofern, dass die Partner wissen sollten um die Bindung, die durch Sex entsteht. Beziehungssex bedeutet nicht nur Leistungssport und neue Toys, sondern eben vor allem auch Nähe, Intimität, Vertrautheit, Fallenlassen, Angenommen werden. Vielleicht sollten Paare Sex deshalb wie ein gemeinsames Hobby sehen: Geborgenheit, Spaß, Ritual – und gleichzeitig auch als etwas, das gepflegt und auch geübt werden muss.


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