Ablauf
Rollen tauschen, Dominanz abgeben, sich fallen lassen – all dies macht Sex nachweislich aufregend und spannend. Jedoch folgt dies immer einem Regelwerk. Vor dem Spiel steht die Verständigung, dass beide Partner spielen wollen. Wenn abgesprochen, kann es sehr erregend sein, gleich im Flur übereinander herzufallen. Wenn nicht, ist es schwer in Stimmung zu kommen, weil die gewohnte Sicherheit fehlt.
Jagdfieber
„Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert“, heißt es ganz richtig. Denn die Frau ermutigt den Mann, aktiv zu werden. Wer diese Abfolge nicht einhält, stellt ein sehr altes evolutionäres Programm in Frage. Es ist schlicht falsch, dass der Mann den ersten Schritt unternimmt: die Frau sorgt dafür, dass er das denkt. Wenn er um sie werben kann, fühlt er sich gut, dafür sorgt der Cocktail aus Botenstoffen und Hormonen, der ausgeschüttet wird, um seinen Jagdinstinkt zu wecken. Konkurrenz befeuert ihn zusätzlich. Ohne diesen Kick tut sich seine Libido schwerer.
Perspektivenwechsel
Welche Gedanken schossen ihm durch den Kopf, als seine Frau plötzlich und vehement Sex einforderte: „Was ist nur los? Will sie etwas gutmachen? Habe ich sie vernachlässigt? Stimmt etwas mit unserem Sexleben nicht mehr?“ Keiner davon war: „Darauf habe ich schon immer gewartet!“
Welche Strategie wäre (vermutlich) erfolgreicher gewesen?
Sie hätte ihn in ihren Plan einweihen können: „Ich will dich wieder richtig verführen. Rechne mit einer Überraschung heute Abend.“ Bereits bei der Heimfahrt wäre seine Libido in Wallung gewesen und Hotpants und Spitzenwäsche hätten ihre gewünschte Wirkung erzielt. Danach hätte sie ihm auch den Anlass erzählen können. Vielleicht hätte sie erfahren, wie glücklich er immer noch ist, sie vor vielen Jahren gejagt und bekommen zu haben.