Zwei „Probleme“ entstehen hierbei
Erstens: Viele Männer sind nicht in der Lage bewusst wahrzunehmen, dass sie in die sehr kurze Orgasmusphase eintreten und nun drauf und dran sind, in wenigen Sekunden einen Samenerguss zu erleben. Folglich können Sie nichts unternehmen, um dem entgegenzuwirken.
Zweitens: Die angesprochene Plateauphase ist bei vielen Männern mehr oder weniger stark verkürzt. Warum ist das so?
Besonders liegt das am Masturbationsverhalten, das sich viele Männer angeeignet haben. Oft heißt die Devise hier: „Schnell, schnell dahin, wo es sich am besten anfühlt – nämlich beim Orgasmus“. Der Fokus bei der Selbstbefriedigung liegt nicht auf dem Genuss des gesamten Prozesses, sondern auf einem zügigen „Entladen“.
Besonders in der Jugend ist dieses Verhalten häufig zu beobachten. Und es führt dazu, dass sich viele Männer in dieser Zeit eine verkürzte Plateauphase antrainieren.
Für beide „Probleme“ gibt es eine Lösung:
Gewöhnen Sie sich an, sich beim Masturbieren viel Zeit zu lassen. Mindestens 20, besser 30 Minuten. Richten Sie dabei sämtliche Aufmerksamkeit auf Ihren Körper. Pornos oder Magazine sind tabu, da sie externe Stimuli sind, die uns von den Empfindungen im eigenen Körper ablenken. Gehen Sie nun dazu über, mit Ihrer Erregungskurve zu spielen. Klettern Sie die Erregungskurve mal hoch, dann wieder herab und versuchen Sie dabei immer wahrzunehmen, wo auf der Kurve Sie sich gerade befinden. Wie verändern sich die Gefühle und physiologischen Prozesse im Körper? Wird die Atmung schneller und flacher? Spannen Sie ihren Körper in höheren Erregungsstufen automatisch an? Welche Muskelpartien sind das?
Mit der Zeit werden Sie Ihre eigene Erregungskurve besser kennenlernen und auch besser verstehen, wie Sie diese besser kontrollieren können. Und überdies verlängern Sie durch Ihre „Anstrengungen“ auch wieder Ihre möglicherweise verkürzte Plateauphase.
Das wichtigste bei dieser Übung: Genießen Sie den kompletten Prozess. Genießen Sie hohe wie auch niedrige Erregungsstufen.
Wählen Sie das Gespräch mit der Partnerin
Vorzeitiger Samenerguss stellt für viele Männer eine erhebliche mentale Belastung dar. Viele stellen sich schon beim Sex vor, welchen Spott wohl ihre Partnerin für sie empfindet, wenn sie zu früh kommen. Die meisten Männer jedoch ahnen gar nicht, wie verständnisvoll und unterstützend Frauen zumeist mit der Situation umgehen würden, wenn sie denn miteinbezogen würden.
Ein offenes Gespräch mit der Partnerin führt oft dazu, dass beiden Partnern, aber besonders dem Mann, viel Druck genommen wird. Was vorher unausgesprochen in der Luft hing, wurde nun einmal offen thematisiert und der Mann durfte erfahren, dass er seitens seiner Partnerin weder Druck noch Spott zu befürchten hat, sondern liebevoll unterstützt wird.
Viel mentale Anspannung kann sich somit auflösen und das Liebesspiel kann wieder viel entspannter und druckbefreiter vonstatten gehen. Allein das hat möglicherweise bereits einen großen Effekt auf Ihr Durchhaltevermögen.
Abschließende Worte
So gern Sie das Problem des vorzeitigen Samenergusses vermutlich schnellstmöglich beseitigen würden – räumen Sie sich die nötige Zeit dafür ein. Gerade wenn Sie schon viele Jahre darunter leiden, sind die Probleme meist nicht in ein paar Tagen behoben. Dabei ist es nur hinderlich, wenn Sie auf zügige Lernerfolge hoffen.
Geben Sie sich alle Zeit der Welt und arbeiten Sie kontinuierlich mit den vorgestellten Übungen.