Ein großes Vorzeichen der Sexualität in unserer heutigen Gesellschaft ist der Leistungsdruck. Mit ihm einhergehend entstehen bei vielen Menschen allerlei Unsicherheiten, Anspannungen und nicht zuletzt auch handfeste sexuelle Probleme. Hierzu gehört oft auch der vorzeitige Samenerguss. In diesem Artikel teilt Christopher Flanagan, Gründer und Autor des Selbsthilfe-Blogs für Männer „Lovebetter“, seine besten Tipps für die Männerwelt
Oft gewinne ich den Eindruck, dass es bei vorzeitiger Ejakulation meist die Männer selbst sind, die am meisten darunter leiden. Klar, auch für deren Herzensdame mag der frühzeitig komplettierte Koitus ungünstig und vielleicht auch frustrierend sein … aber der echte Schmerz, der entsteht meist auf Männerseite.
Warum ist das so?
Nun, grenzenlose Potenz und eine unerschöpfliche Ausdauer sind im 21. Jahrhundert – nicht zuletzt durch das Aufkommen der Internetpornographie – zum Markenzeichen einer echten Männlichkeit geworden. Und wem es nicht gelingt, diesen Standards im Bett gerecht zu werden, der erlebt oft unweigerlich einen selbstinduzierten Angriff auf den eigenen Wert als Mann.
In Folge dessen versucht Mann oft mit Druck und Unnachgiebigkeit an seiner selbsternannten „Schwäche“ zu arbeiten, gar zu kämpfen – und unternimmt damit im Hinblick auf die Problemlösung einen gewaltigen Schritt in die falsche Richtung.
In diesem Artikel erfahren Sie deshalb die vier ersten und besten Schritte, die Sie zu mehr Ausdauer und Entspannung im Bett unternehmen können.
Der Kern des Problems des vorzeitigen Samenergusses
Viele Männer, die unter vorzeitigem Samenerguss leiden, erleben Sexualität unter einer gewissen Anspannung. Mental baut sich Druck und Nervosität, oder es kommen gar Ängste auf, die das eigene Versagen prophezeien. Einher mit dieser mentalen Anspannung geht zumeist auch unweigerlich eine zunehmend körperliche Anspannung. Das Herz schlägt schneller, der Atem wird flacher und die Körpermuskulatur spannt sich – wenn auch unbewusst – mehr an.
Es gibt ein Prinzip, das Sie sich im Hinblick auf Ihre sexuelle Erregung merken können:
Anspannung, sei diese rein körperlich oder mental, führt zu einer beschleunigten Steigerung der Erregung beim Sex. Anspannung mindert außerdem eine bewusste Körperwahrnehmung im Moment des Liebemachens.
Umgekehrt gilt: Entspannung führt zu einer langsameren Steigerung der Erregung beim Sex und einer intensiveren sowie auch bewussteren Körperwahrnehmung. Auch hier gilt dies für mentale wie auch rein physiologische Anspannung.
Machen Sie sich die richtige Atemtechnik zu Nutze
Was Sie also grundlegend für ein gesteigertes Durchhaltevermögen mit Ihrer Liebsten unternehmen können, ist für Entspannung zu sorgen. Am besten funktioniert das über die Atmung.
Versuchen Sie in Zukunft, schon beim Vorspiel, oder bereits vor der sexuellen Begegnung, tief und ruhig in ihren Bauch zu atmen. Während sich Ihr Bauch bei der Inhalation nach außen wölbt, können Sie sich vorstellen, wie die eingeatmete frische Luft bis hinunter in ihr Becken fließt.
Bereits nach wenigen Atemzügen werden Sie merken, welch entspannende Wirkung dieser Atmungsstil auf Ihren Körper hat. Muskeln können sich zunehmend entspannen, aber auch mental gewinnen Sie dadurch mehr und mehr an Gelassenheit und innerer Ruhe.
Anstatt nun beim ersten Reiz von außen direkt in alte Muster zu verfallen, erinnern Sie sich im Laufe des Vorspiels und des Geschlechtsverkehrs immer wieder an die Atmung und Ihre damit einhergehende mentale und körperliche Entspannung und Gelassenheit.