Ich mag Klartext im Schlafzimmer

Das aber ist der Weg, der für die Frau in den seltensten Fällen funktioniert. Dabei könnte es so einfach sein. Ein rechtes Wort zur rechten Zeit würde Wunder wirken. Es muss nicht zum Dirty Talk ausarten und wer das nicht mag, kann es auch mal mit einem Fingerzeig versuchen. Das muss nicht peinlich sein, sondern wäre ein Zeichen von großem Vertrauen. Was spricht dagegen, eine Stellung zu wählen, in der beide die Hände frei haben und sie ihm zeigt, wo und wie es schön für sie ist? Die Finger genau da hinlegen, wo sie gerade gebraucht werden und ein bisschen Führung geben. Ihn dann mal machen lassen und wenn er den falschen Weg einschlägt, wieder auf den Pfad zurückführen. Das kann bei großer Schüchternheit auch im Stockfinsteren stattfinden.

Männer brauchen und wollen Anleitung. Nicht, weil es sie anturnt, – okay, das tut es auch – sondern weil sie keine Ahnung haben von dem, was sie da tun. Wir haben eine vage Vorstellung von einem G-Punkt, aber nur einer von zehn kann in etwa beschreiben, wo der sein könnte. Dass das, was die Eine scharf macht, bei der Anderen das komplette Gegenteil auslösen kann, ist obendrein auch noch verwirrend für uns. Wir verstehen nicht, wie Frauen im Bett funktionieren, weil jede anders ist. In den seltensten Fällen funktioniert das, was bei der letzten funktioniert hat, auch mit der nächsten.

Der Weg zu einem erfüllten Sexleben führt zwangsläufig über die Frau. Nicht, weil Kerle faul sind, sondern weil Frauen so komplex sind und so viel mehr für sie dazugehört als beim Mann. Manchmal liegt nur ein Quäntchen zwischen läutenden Glocken und totaler Frustration. Da geht es nicht mal um Quantität, sondern um Qualität an der richtigen Stelle. Den wenigsten meiner Geschlechtsgenossen ist bewusst, dass ein Orgasmus nicht ausschließlich durch Penetration erreicht werden kann und dieser Weg auch keine Garantie gibt.

Was wir aber wissen: Wir wollen im Bett nicht die Einzigen sein, die Spaß haben. Dafür geben wir uns Mühe. Mit dem Kenntnisstand, den wir haben. Und der muss nicht immer passen. Deshalb traut euch was, Mädels. Ihr seid die Einzigen, die wissen, was euch auf den letzten Metern fehlen könnte. Ihr kennt und versteht euren Körper und nichts ist für einen Mann toller, als sie über die Ziellinie gehen zu sehen. Gerne auch mehrmals. Das ist kein Macho-Quatsch, sondern der Wunsch, auch im Bett Mr Right zu sein.


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