Über die Studie hinausgehend hier noch ein paar weitere Thesen, warum exzessives Pornos schauen zur „toten Hose“ führen könnte:
- In aller Regel zeichnet Pornographie, wie erwähnt, ein verzerrtes Bild der Sexualität und führt zu unrealistischen Erwartungen an die Partnerin bzw. den Partner bzw. sich selbst. Dieser Erwartungsdruck wirkt sich wiederum negativ auf die Erregung (und Erektion) aus
- Sehr häufiger Pornokonsum mit begleitender Masturbation könnte das erreichbare sexuelle Erregungsniveau dauerhaft senken. Doch ohne sexuelle Erregung keine Erektion. Das Problem wäre dann weniger der Konsum an sich als vielmehr das häufige „Finishen“ –es fehlt gewissermaßen die Spannung
- Wer sein Sexleben überwiegend durch Pornokonsum und Masturbation befriedigt, „verlernt“ möglicherweise, sich auf ein echtes Gegenüber sexuell einzulassen –mit allen Unwägbarkeiten, die damit einhergehen (Pornos hingegen machen ja alles mit, was man(n) will).
Empfehlenswert für Betroffene ist wohl eine konsequente Porno-Diät, um sich langsam wieder auf die Freuden eines nicht-digitalen, echten Sexlebens einlassen zu können.
Ein paar Einschränkungen
Die Antwerpener Studie sollte allerdings auch nicht überinterpretiert werden. Neben einigen methodischen Fragen –z.B. nahmen überwiegend junge, social media-affine Männer an der Studie teil –gibt es auch noch die spannende Frage der Kausalität:
Haben (viele) Männer Erektionsstörungen, weil sie Pornos konsumieren? Oder konsumieren sie Pornos, weil sie Erektionsstörungen haben? Was ist Henne, was ist Ei? Diese Frage konnten die Wissenschaftler nicht beantworten.