Probiert es mal aus und fragt eine Frau in eurem Bekanntenkreis nach ihren Lieblingspornos. Ich wette, ihr kriegt zur Antwort: „Pornos? Ich? Nee…“ Dass Frauen sehr wohl Pornografie konsumieren, verraten Statistiken diverser Sexfilm-Portale wie Pornhub oder YouPorn. Doch öffentlich zugeben wollen dies weibliche Nutzer eher selten bis gar nicht.
Die Lust auf Pornos
Dabei ist es nicht verwunderlich, dass Männer wie Frauen sich von sexuellem Videomaterial angeheizt fühlen. Warum sollte sich die Lust an der Lust bei beiden Geschlechtern auch grundlegend unterscheiden? Doch halt! Es gibt da schon einige Unterschiede, blickt man auf den Trend des Female Friendly Porns.
Pornos speziell für Frauen bieten etwas, das in vielen üblichen Pornofilmen fehlt: einen vielfältigeren Blick auf Frauen und ihre sexuellen Bedürfnisse. Betrachtet man einen standardmäßigen Porno, spielen sich darin – ganz verallgemeinert – meist die gleichen Szenen ab: Allzeitbereite Männer penetrieren allzeitbereite Frauen. Wahlweise machen die Frauen untereinander auch noch diverse Sachen miteinander.
Aber diese homoerotischen Sequenzen sind dann oft bloßes Klischee und bedienen männliche Fantasien. Die Frauenkörper sind haar- und makellos und langes, glänzendes Haar umspielt die Brüste der Pornodarstellerinnen. Ihre Proportionen entstammen realitätsfernen Wunschvorstellungen masturbierender Männer. Pornografie von Männern für Männer also, will man es überspitzt formulieren. Verwunderlich ist es da nicht, dass manche Frauen mit dem herkömmlichen pornografischen Filmmaterial nicht sonderlich viel anfangen können.
Pornos für Frauen – es lebe die Vielfalt!
Anders Pornos, die an die Bedürfnisse von Frauen angepasst sind. Hier wird mehr als nur ein Rollenmodell angeboten. Das macht es weiblichen Konsumenten leichter, sich mit den sexuellen Inhalten zu identifizieren. Vor allem Frauen, die mit althergebrachten Geschlechterrollen und zurechtoperierten Körpern ein Problem haben, finden Gefallen an der Andersartigkeit der Frauenfilme.
Die Abbildung weiblicher Lust aus Sicht der Frauen sorgt dafür, dass sich Female Friendly Porns immer größerer Beliebtheit erfreuen. Bei den Inhalten handelt es sich aber keineswegs um so etwas wie Blümchensex oder erotisch angehauchte Soap-Operas. Ein Female Friendly Porn ist nicht zwangsläufig softer als ein klassischer Pornofilm.
Frauenpornos gibt es in allen Härtegraden, von soft bis hardcore. Da unterscheiden sie sich nicht vom Standard-Porno. Der Blick auf das Geschehen ist der Hauptunterschied zu üblichen Sexstreifen. Sind diese oft aus der männlichen Perspektive gedreht und konzentrieren sich auf die männliche Ejakulation, gucken sich Regisseurinnen von Frauenpornos die Lust und Orgasmen der Frauen näher an. Und das kommt bei vielen Frauen gut an. Wie viel heißer ist es schließlich, in einer authentischen Cunnilingus-Szene der Frau beim lustvollen Seufzen zuzuschauen, als einem schlichten Rein-Raus-Spektakel beizuwohnen?