Do-it-yourself: Ist Selbstbefriedigung in der Partnerschaft okay?

Masturbation ist gesund
Selbstbefriedigung sollte kein Tabu sein
Masturbation ist vollkommen normal. Aber wie verhält es sich in einer Beziehung – ist die gelegentliche Solo-Nummer legitime Privatsache oder schon eine Form des Betrugs?

Was stellt man sich dabei vor?

Der andere geht nicht fremd, er betrügt nicht, berührt nicht, was er nicht soll. Zumindest nicht physisch. Doch woran er denkt und welche Bilder während der Selbstbefriedigung vor seinem inneren Auge ablaufen, bleibt ihm ganz allein vorbehalten, sofern er nicht darüber spricht. Beim Sex zu zweit ist das natürlich im Grunde nicht anders, nur dass man hier eben körperlich und geistig miteinander verschmilzt und sich so unmittelbar in das Lusterleben des anderen einbezogen fühlt. Gleiches gilt für das gemeinsame Masturbieren am Telefon. Entschließt man sich jedoch ganz bewusst für ein heimliches Tête-à-Tête mit sich selbst, fühlt sich der Partner womöglich ausgegrenzt. Nicht selten resultieren daraus Misstrauen oder Unsicherheit in Bezug auf die eigene Attraktivität. Dabei denken viele Menschen beim DIY-Akt sogar tatsächlich an ihren Partner – oder aber an gar nichts. Und selbst wenn der andere wilde Fantasien hegt, muss es nicht zwingend bedeuten, dass er sie auch in die Tat umsetzen möchte. Vielleicht geht es ihm auch einfach um einen schnellen Entspannungsmoment.

Selbstbefriedigung ist gesund – auch für die Partnerschaft

Menschen sind unterschiedlich, manche brauchen mehr Sex, andere weniger, und manchmal geht es eben auch einfach nicht. Viele Frauen verzichten beispielsweise während ihrer Periode auf Geschlechtsverkehr, die Geburt eines Kindes bedeutet meist einige Wochen Ruhepause im Elternbett und Krankheiten und Verstimmungen hemmen bei allen Menschen gelegentlich die Lust. Bedeutet: Wer einen starken Sexualtrieb hat und ihn zu lange nicht ausleben kann, muss manchmal anders Abhilfe schaffen. Den angestauten Druck abbauen. Und das passiert beim Orgasmus gleich doppelt: Stress wird gemildert, der Kreislauf angeregt, ein Glückshormon-Cocktail ausgeschüttet. Sofern der Solo-Sex nicht zum Ersatz für körperliche Liebe mit dem Partner wird, spricht also im Grunde nichts dagegen. Studien zeigen sogar: Wer in der Beziehung regelmäßig masturbiert, schläft meist in ebenso konstanter Frequenz mit seinem Partner. Und dass das der Liebe gut tut, wissen wir ja nun längst.


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