Anja DrewsWenn ich damit unzufrieden bin, liegt es an mir, entsprechende Möglichkeiten zu schaffen. Sex muss nicht erst unter der Bettdecke stattfinden. Vielleicht beginne ich schon früher am Abend mit Berührungen und Zärtlichkeit? Vielleicht locke ich meinen Partner oder meine Partnerin lieber ins Schlafzimmer anstatt noch eine Folge der aktuellen Lieblingsserie zu schauen? Und wo gibt es andere Freiräume? Ein Nachmittag, ein Wochenende zu zweit? Viel Zeit und Ruhe für Intimität.
Der Ton macht die Musik
Was sich denkbar schlecht auf Veränderungsprozesse auswirkt, sind Forderungen und Druck. Nicht „Du sollst…,“ „du machst immer….“, „du hast nie…..“ verwenden! Ein wahrer Totschlagsatz ist „Du machst immer alles falsch.“ Diese Ausschließlichkeit und vor allem Allgemeingültigkeit lässt der anderen Person eigentlich keine andere Wahl als sich zurückzuziehen. Wenn ich wirklich möchte, dass die Situation eskaliert, bin ich hier genau auf dem richtigen Weg.
Wenn ich stattdessen möchte, dass der oder die andere mir zuhört, sollte ich von meiner Wahrnehmung und meinen Gefühlen sprechen. „Mir ist aufgefallen, dass du dich beim Sex zurückgezogen hast. Ich fühle mich dadurch nicht mehr so wahrgenommen wie früher und wünsche mir wieder mehr Nähe. Bitte sage mir, was wir zusammen tun können oder wie ich dich unterstützen kann.“
Und noch etwas ganz Wichtiges: Niemand kann Gedanken lesen! Darauf zu hoffen, dass der oder die andere schon von ganz allein herausfindet, was ich mir wünsche, ist ziemlich aussichtslos. Bitte sei deshalb so genau wie möglich! Was genau wünschst du dir von deinem Partner oder deiner Partnerin? Nur dann besteht die Chance, dass du genau das bekommst. Vielleicht müsst ihr das auch erst zusammen herausfinden. Und das ist ebenfalls ein wunderbarer Weg zu mehr Lust und Intimität in einer wertschätzenden und erfüllenden Beziehung!
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