Attraktivität – Einfluss auf die Partnerwahl

Der Einfluss der Attraktivität auf die Partnerwahl – was die Wissenschaft herausgefunden hat

Bin ich hübsch? Bin ich attraktiv genug? Der Einfluss der Attraktivität auf die Partnerwahl ist groß. Wir wissen, dass die inneren Werte für die Stabilität einer Beziehung erheblich wichtiger sind als Attraktivität – dennoch “isst das Auge mit”, wie zahlreiche Untersuchungen belegen.

Bewertung im Minutentakt – Wie Tinder, nur offline

Am Beispiel des beliebten Speed-Dating lässt sich die Wirkung von Attraktivität besonders gut beobachten: Etwa zehn Frauen und zehn Männer sitzen sich in einem großen Raum gegenüber. Reihum rücken die Männer alle fünf Minuten einen Platz weiter, haben also nur begrenzt Zeit, jeder Frau möglichst viel von sich zu entlocken – und sich selbst vorzustellen. Nach jedem Gespräch notieren beide auf einem Zettel die (heimliche) Wertung, meist mit Ja oder Nein.

Ja bedeutet: Würde ich gerne wiedersehen. Nein heißt: Nein danke! Die Zettel werden am Ende vom Veranstalter ausgewertet, und nur wenn zwei Gesprächspartner einvernehmlich Ja angekreuzt haben, werden ihre Kontaktdaten weitergegeben, damit sie sich verabreden können.

Mit kleinen Abweichungen laufen alle Speed- oder Fast-Dating-Veranstaltungen gleich ab. Immer geht es darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele potenzielle Kandidaten zu treffen und zu mustern. Hintergrund ist der durchaus wissenschaftliche Ansatz, dass wir binnen Sekunden entscheiden, ob uns jemand sympathisch ist oder nicht, ob wir ihn anziehend oder abstoßend finden. Wozu also mehr Zeit investieren?, denken sich zahlreiche Singles und halten beim Speed Dating Ausschau nach einem neuen Partner.

Die Erfolgsaussichten sind eher gering

Es gibt allerdings nur sehr wenige Paare, die sich auf diese Art kennengelernt haben (was jedoch keinesfalls bedeuten soll, dass es grundsätzlich nicht möglich wäre). Es ist nur nicht allzu wahrscheinlich. Allerdings ist es eine großartige Möglichkeit, die eigene Wirkung auf andere zu erfahren, die persönlichen Flirtstärken herauszuarbeiten und zu trainieren und natürlich, um verschiedene Kommunikationstechniken zu üben.

Warum? Weil Verhaltensforscher Speed-Dating bereits auf seine Erfolgschancen untersucht haben und die Ergebnisse nicht allzu ermutigend sind.

Alle Versuchspersonen behaupteten, sie wünschten sich einen Partner, der denselben sozialen Status habe und ähnlich attraktiv sei wie sie selbst. Dann folgten sie allerdings doch dem alten Muster, das ihnen die Evolution vorgibt: Die Männer entschieden sich für junge, fruchtbare Frauen, und die Frauen bevorzugten einflussreiche, tatkräftige Männer. In jedem Falle war ein attraktives Äußeres der wichtigste Reiz, kündet es doch von guten Genen und verspricht gesunden Nachwuchs.

Egal, für wie interessant und attraktiv die Männer sich selbst auch hielten, und egal, als wie kinderlieb und einflussreich sie ihre Wunschpartnerin zuvor beschrieben hatten –  letzten Endes suchten sie die Frauen vor allem nach einem Kriterium aus: Hübsch mussten sie sein. Im Gegenzug spielte für die Frauen das eigene Aussehen eine ausschlaggebende Rolle. Je attraktiver sie sich fanden, desto eher wählten sie Männer, die sich selbst in allen Kategorien hoch eingestuft hatten.

Männer, die sich auf das Experiment Speed Dating einlassen wollen, sollten eines bedenken: Die Frauen wählen, die Männer werden erwählt. Frauen haben bei der Partnerwahl hier eindeutig die Nase vorn, die Männer dagegen stehen im Wettbewerb.

Sie denken, Sie seien nicht attraktiv genug, um Erfolg bei der Partnerwahl zu haben?

Je hübscher, umso einfacher ist die Partnersuche, denken viele Singles und vermuten, dass wenn sie noch eine Diät machen, noch mehr Geld in ihr Styling investieren, noch mehr Sport treiben, sie leichter einen Partner finden könnten. Jedoch: Die deutliche Mehrheit sucht einen Partner, der einem ähnlich ist. Das gilt auch für die Attraktivität. Die große Mehrheit ist weder besonders unattraktiv noch besonders hübsch. Insofern ist die Auswahl für die normal aussehenden Singles am Größten. Denn die wenigen besonders Hübschen suchen sich auch nur besonders hübsche Partner.


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