Wo beginnt Untreue?
Klar ist, für die meisten Menschen ist (unkommunizierte!) Untreue ein riesengroßer Vertrauensbruch. Dabei zieht vermutlich jede*r seine ganz eigene Grenze, ab wann aus dem harmlosen Flirt verletzende Untreue wird. Tatsächlich verlaufen laut einer Studie von Elitepartner die Grenzen der Untreue für Frauen und Männer unterschiedlich. Umso wichtiger ist hier also Kommunikation.
Der heimliche Genuss von Pornos ist bereits für 13 Prozent der Frauen eine Grenzüberschreitung, aber nur für 6 Prozent der Männer. Für 26 Prozent der befragten Frauen beginnt der Vertrauensbruch beim Flirten, das sehen übrigens auch 20 Prozent der Männer so. Wir alle kennen eine heimliche Schwärmerei außerhalb der Beziehung, der wir nicht nachgehen – dies stellt für 44 Prozent der Frauen und für 30 Prozent der Männer ein Problem dar. Ganz klares Fremdgehen ist für 64 Prozent der Frauen und 51 Prozent der Männer ein Date mit einer dritten Person. Und ihr merkt, es wird langsam heißer, 70 Prozent aller Frauen und 58 Prozent aller Männer empfinden küssen als Untreue, für fast ebenso viele, nämlich 71% der Frauen, 60% der Männer, ist ein One Night Stand Untreue.
Welche Gründe gibt es für Untreue?
Für mich persönlich ist Untreue oder der Wunsch danach, oft ein Symptom dafür, dass eines meiner Bedürfnisse in meiner aktuellen Beziehung nicht befriedigt wird. Oft sind diese auch nicht einmal körperlicher Natur, sondern liegen mangelnder Kommunikation zugrunde. Daher ist mein Ratschlag in dieser Situation wie so oft: Communication is the key.
Denn nur wenn ich meine Bedürfnisse kenne und kommunizieren kann, hat mein Partner die Möglichkeit, auf sie einzugehen.
Aber auch die Neugier auf eine andere Person, Übermut, Sehnsucht nach Spielereien, die in der eigenen Beziehung nicht stattfinden oder das Bedürfnis nach Bestätigung können Beweggründe für einen Seitensprung sein.
Ein genetischer Grund konnte übrigens bisher wissenschaftlich nicht belegt werden, damit ist die Samenstreu-Variante bis auf weiteres unbestätigt.
Was lernen wir also daraus?
Tatsächlich wurde ich in meiner Beziehungs-Historie sehr oft betrogen. Daher war und ist es für mich ein Leichtes, alle Männer unter Generalverdacht zu stellen.
Männer denken eben doch oft an Sex, aber eben nicht nur und eben auch nicht mit jeder Frau. Es gibt treue Männer und eben auch die untreuen Exemplare. Weil eben jeder Mensch anders ist, wir Frauen und ebenso die Männer.
Und einmal mehr möchte ich mich selbst ermahnen. Ich kämpfe mit aller Kraft gegen Stereotypisierung von Frauen und sollte daher mit gutem Beispiel vorangehen und ein für alle Mal auch Männer als Individuen betrachten, die es gut mit mir meinen können.