6 Strategien, um sexuelle Anziehung wiederherzustellen

In längeren Beziehungen lässt die Leidenschaft und die sexuelle Anziehung oft stark nach. Der Beziehungsexperte Eric Hegmann stellt in diesem Artikel sechs Strategien vor, wie Sie in Ihrer Partnerschaft sexuelle Anziehung wiederherstellen und mehr sexuelle Spannung aufbauen können

Es gibt nicht die eine Lösung, die für jedes Paar funktioniert. Wenn es so einfach wäre, könnte es ja jeder. Ich habe für Sie verschiedene Strategien gesammelt, die alle irgendwie ans Ziel führen. Manchmal ist der Weg steinig. Aber immer ist er aufregend.

Probieren Sie eine Strategie aus, die Ihnen leichtfällt. Und vielleicht kombinieren Sie mehrere miteinander. Denn glücklicherweise gibt es sehr viele Möglichkeiten, sexuelle Anziehung wiederherzustellen und somit sexuelle Spannung zu erzeugen.

6 Strategien zum Wiederherstellen von sexueller Anziehung

1. Die Distanz-Strategie

Wir begehren, was wir nicht haben. Leidenschaftlich verzehren wir uns nur nach etwas, an dem wir in diesem Moment einen Mangel verspüren. Ein häufiger Satz in der Beratung belegt das: „Tagsüber im Büro nach einer frechen Textnachricht hatte ich wirklich Lust. Aber als wir dann abends zusammen auf dem Sofa saßen, war die sexuelle Spannung weg.“

Geben Sie sich die Möglichkeit, sich zu vermissen. Lassen Sie Ihrer Fantasie wieder freien Lauf, wenn Sie an Ihren Partner denken. Und dann, wenn sich genügend sexuelle Spannung aufgebaut hat, setzen Sie Ihre Fantasie in die Tat um.

2. Die Kommunikations-Strategie

Besonders die Angst, wegen der eigenen Wünsche nicht mehr geliebt zu werden, hemmt die Partner oft, über ihre Fantasien zu sprechen. Stattdessen einigen sich – auch die glücklichen – Paare irgendwann auf den kleinsten gemeinsamen Nenner ihrer Befriedigung. Wozu Experimente, wenn doch alles so schön ist? Weil der kleinste gemeinsame Nenner garantiert irgendwann langweilig wird. Die vielen Fantasien, die mit der Erregung einhergehen, verblassen dann.

Diese Fantasien frisch und in Farbe zu erhalten, bedarf der Kommunikation. Das muss keine Aussprache sein, besser sogar nicht. Aber informieren Sie sich gegenseitig über Situationen und Dinge, die Sie anturnen. Immer wieder. Sie trauen sich nicht? Nur Mut! Deutlich mehr Beziehungen zerbrechen über der wortlosen Angst, abgelehnt zu werden, als über den tatsächlichen Wünschen der geliebten Person.

3. Die Verzicht-Strategie

Dr. Christoph J. Ahlers, klinischer Sexualpsychologe und Leiter der Praxis für Paarberatung und Sexualtherapie in Berlin, beschreibt in seinem Buch „Himmel auf Erden & Hölle im Kopf“ einen zunächst ungewöhnlich wirkenden Ansatz, um sexuelle Anziehung wiederherzustellen.

Paare schließen einen „Koitus-Verzichts-Vertrag“. Darin wird verhandelt, was es braucht, um angst- und druckfrei, absichts- und erwartungslos intimen Körperkontakt zu haben. Die Partner gehen ein- bis zweimal die Woche zu Hause miteinander ins Bett. Sie sollen sich ansehen und anfassen, ohne dass irgendetwas stattfinden muss.

Ohne jeden Leistunsgdruck rückt der kommunikative Teil der Intimität in den Vordergrund. Das Paar erlebt sich wieder in der gegenseitigen, vorbehaltlosen Annahme – nackt und ungeschützt. Mit dem Vertrauen kehrt dann auch die sexuelle Spannung zwischen beiden Partnern zurück.


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