Andere Typen, andere Beziehungen
Obwohl so eine familiäre Prägung uns hartnäckig in die Suppe spucken kann, braucht es manchmal nur ein paar Versuche, um sie los zu werden. Ina hat sich mit und ohne Partner weiter entwickelt. Irgendwann hat sie den letzten Freund, der sich auf der Unterstützungs-Einbahnstraße wähnte, vor Erschöpfung losgelassen. Und plötzlich: Freie Fahrt für Mitgefühl und Hühnersuppe! Oder sagen wir, für eine andere Art von Mann. Nee, klar, sie hat keinen „Kümmerer“ gesucht. Es fiel ihr auch erst schwer, das zu genießen Aber jetzt? Läuft. Im Idealfall machen wir nämlich mit grundverschiedenen Menschen unterschiedliche Erfahrungen und lernen dabei, was uns in der Liebe gut tut. Dabei wird das eine oder andere Muster schon mal auf Links gedreht.
Immer der gleiche Typ, immer die gleichen Beziehungen
Wann immer wir uns hingegen unbeirrt mit Menschen vom gleichen Schlag einlassen oder stets der gleiche Beziehungsfilm abläuft, sagt das etwas Besonderes über uns aus. Dann lernen wir nicht, sondern verfolgen vermutlich unter dem Radar einen bestimmten Plan. Solcherlei Pläne lauten zum Beispiel „Alte Wunden heilen“, „Ungelöste Konflikte beenden“ oder „Das höchste Ideal finden“. Dafür sucht man vielleicht einen Partner, der in irgendeinem Merkmal – wahlweise, Alter, Wesen, Interaktionsstil usw. – jener Person ähnelt, mit dem Wunde, Konflikt oder Ideal entstanden sind. Auf jeden Fall aber spielt man unbewusst immer wieder auf das Ursprungsszenario hin. Weil die neue Flamme damit aber entweder gar nichts anfangen kann (weil ja eigentlich nicht sie gemeint ist) oder aber zu viel (weil sie ein passenden eigenen Plan zur gegenseitigen Verstärkung mitbringt), bleibt die Beziehung irgendwie aufreibend. Oder eine nach der anderen wiederholt sich bis zum gleichen (End-)Punkt.