Rückfall aus Liebe
So werden viele Frauen den Verdacht nicht los, dass sie unbewusst in traditionelle Rollenmuster fallen, sobald sie mit einem Mann zusammen sind, den sie lieben. Was dieser sich meist gerne gefallen lässt. Weil es so schön bequem ist. Und gesellschaftlich legitimiert. Seit Generationen wurde das so vorgelebt. Trotz aller Emanzipation sind die traditionellen Geschlechterrollen immer noch machtvoll und in den meisten Beziehungen latent vorhanden. Von Gleichberechtigung kaum eine Spur.
Ungleichheit gesellschaftlich verankert
Schließlich arbeiten Frauen heute meist genauso viel und hart wie Männer. Und sogar wenn die Frau die Brötchen verdient und der Mann die Kinder übernimmt, ruft die Kita nicht selten zuerst bei ihr an, wenn er versäumt, den Nachwuchs rechtzeitig abzuholen. Frauen, die Kinder und Karriere kombinieren, müssen sich nicht selten vorwerfen lassen, Rabenmütter zu sein. Welcher berufstätige Vater musste je so ein Urteil über sich ergehen lassen?
Spätestens mit dem ersten Kind geht die vermeintliche Gleichberechtigung den Bach runter. Was kein Wunder ist, herrscht doch allein schon bei den Gehältern immer noch schreiende Ungleichheit. Wenn dann noch ein Maul zusätzlich zu stopfen ist, ist es keine Milchmädchenrechnung mehr, wer zu Hause bleibt beim Kind.
Gleichberechtigung nur durch gesellschaftliche Veränderungen
Wirkliche Gleichberechtigung ist ohne gesellschaftliche Veränderung nicht möglich. Sie erfordert ein Umdenken von beiden Geschlechtern. Aber nicht nur in der Köpfen der Menschen sind die klassischen Rollenbilder noch tief verankert, sondern auch in deren Genpool. Im Prinzip beginnt das Dilemma mit der Gleichberechtigung schon mit der Partnerwahl. Auch wenn die Herren der Schöpfung meist der Meinung sind, ihre Angebetete erobert zu haben, ging die ursprüngliche Entscheidung von ihr aus. Frau entscheidet, ob der Mann zu ihr passt – erst dann sendet sie die entsprechenden Signale, die ihn rotieren lassen.