Mann 2 reagierte positiver. John, ein Niederländer mit indonesischen Wurzeln und einer Leidenschaft für Kaffee, entpuppte sich als durchaus interessanter Mann. Und er zog sich extra schick an für den Videochat. Das heißt schon was bei den sonst doch sehr relaxten Niederländern.
Auch Mann 3, ein großer blonder Niederländer mit blauen Augen und wundervollem Lächeln, der “gut französisch sprach”, chattete bald per Video mit mir. So wie er aussah, war er allerdings sicherlich ein arrogantes A…
Ich bekam Herzklopfen
Aber was hatte ich denn zu verlieren? Im Grunde war ich eigentlich schon recht zynisch geworden. Außerdem hatte ich tatsächlich Herzklopfen als wir sprachen. Das war bei John anders und nach einigen netten Videochats hatte sich das Ganze erledigt und wir wünschten uns gegenseitig ein schönes Leben
Normalerweise würde ich mit einem Mann etwas chatten und wenn er mir sympathisch ist, würde ich ihn bald auf einen Kaffee treffen wollen und checken, ob die Chemie stimmt. Aber nicht während Corona. Die Cafés waren alle geschlossen, außerdem wohnt er in einer anderen Stadt, 1 Stunde weit weg.
Die Konstellation aus “abends nicht viel zu tun” und der Beschränkung auf virtuelle Aktivitäten, sorgte dafür, dass wir im Grunde genommen fast jeden Abend stundenlang per Video sprachen. Das ersetzt zwar kein echtes Treffen im Café, hat aber auch den Vorteil, dass man nicht so schnell abgelenkt ist. Man kann sich auch nach dem 2., 3. und 4. Video-Date körperlich nicht einfach näher kommen und man konzentriert sich daher tatsächlich viel mehr auf lange Gespräche und deren Inhalte.
Trotz Corona endlich ein richtiges Date!
Nach etwa zwei Wochen mit täglichem Video-Chat hatte ich das Gefühl, dass dieser Mann mich in und auswendig kannte und andersrum war es wohl genauso. Außerdem hatte ich ein großes Gefühl von Vertrauen zu ihm aufgebaut. Es schien mir, als wenn wir uns schon ewig kennen. So wurde es wirklich Zeit, sich persönlich kennen zu lernen.