Mein Umfeld bestärkte mich darin, Umwege zu gehen und so manchen Rückweg anzutreten
Dass es nicht so gekommen ist, verdanke ich vor allem meinem diversen Umfeld. Die Menschen, die ich in den vergangenen Jahren kennenlernte, hielten nicht viel von stringenten Lebenswegen, deren Ablauf wie auf dem Reißbrett geplant scheint. Heiraten? Braucht kein Mensch. Kinder? Bekommt man auch mit 40 noch ganz gut. Ich wurde nicht verurteilt für den Weg, den ich ging. Ich wurde darin bestärkt, Umwege, Wendungen und so manchen Rückweg anzutreten.
Vom „Schuldigen“ zum „Möglichmacher“
Die neuen Sichtweisen beflügelten auch meine Beziehung. Nicht länger sah ich in dem Mann an meiner Seite einen Schuldigen für meine nicht umgesetzten Träumen. Er wurde der Möglichmacher anderer Lebenswege, von denen ich vor Jahren nicht zu träumen gewagt hatte. Es folgten eine berufliche Neuorientierung, die ich mich mit Kind vermutlich nicht getraut hätte, neue Hobbys, neue Freundeskreise und neue Dinge, die mich glücklich machten. Zusammen mit meinem Partner entwickelte ich neue Visionen, die jedoch nicht in Stein gemeißelt waren, sondern „nice to have“. Wir bestärkten uns gegenseitig in dem, was wir sind und was wir ineinander sehen. Wie sagt man so schön: Der Weg ist das Ziel. Und in unserem Fall heißt es: