Ein Paar braucht nur ein Konto
Über das Ehegatten-Splitting wird ja viel Mist geschrieben und geredet. Dabei ist es ganz einfach: Der Staat behandelt ein Ehepaar als EINE Wirtschaftseinheit. Deshalb wird deren Gehalt gemeinsam versteuert. Alles andere wäre mit den Gesetzen nicht vereinbar. Mit Kindern hat das nichts zu tun, sondern mit Mathematik und Logik. Vielleicht bin ich wertkonservativ, aber wenn der Staat mich und meinen Mann als eine Wirtschaftseinheit versteht, dann brauche ich privat auch keine künstliche Teilung. Alles gehört Beiden. Wir haben geheiratet, um deutlich zu zeigen: Wir sind zusammen und gehören zusammen. Getrennte Konten zeigen für mich genau das Gegenteil. Ob wir uns manchmal übers Geld streiten? Klar. Aber wir finden immer eine Lösung. Das ist anstrengend, aber es schweißt uns zusammen. Ich denke, das würde vielen Paaren gut tun. Wer zwei – oder wie viele Freunde sogar drei – Konten führt, hat nur Angst davor, sich mit unterschiedlichen Wünschen auseinanderzusetzen. Und sich fragen zu lassen: Brauchtest du das wirklich? Ist das nur für dich gut oder für beide Partner?
Isa, seit zwei Jahren verheiratet
Ein gemeinsames Konto? Bitte nicht!
Wir handhaben das ganz schlicht. Ich habe mein Konto, mein Freund seines. Jeder verdient sein eigenes Geld. Allerdings ist mein Partner auch noch Student. Ich nicht, daher verdiene ich natürlich mehr. Macht aber nichts. Kauf ich halt ein oder zwei Mal häufiger ein. Das passt schon. Der Gedanke an ein Gemeinschaftskonto kam natürlich schon einmal auf. Aber irgendwas in mir sträubt sich dagegen.
Ich hab gerne die volle Kontrolle über mein Geld. Die hätte ich auf dem Gemeinschaftskonto natürlich nicht. Außerdem gebe ich meinem Freund auch gerne mal etwas aus. Weil es mir Spaß macht. Das würde dann ja wegfallen, weil man alle gemeinsamen Unternehmungen auch von einem Konto zahlen würde. Nein. Das will ich nicht.
Jan, seit fast zwei Jahren mit seinem Freund zusammen