Arbeitsteilung, Urlaubsziel, Freizeitplanung … Wer setzt sich bei Ihnen durch? Wer gibt nach und wann? Kirsten Schwieger macht sich Gedanken über die Frage: Wer ist hier der Boss?
Mal ehrlich, wer hat in Ihrer Beziehung „die Hosen an“? Wir hoffen mal, dass die Antwort jetzt nicht wie aus der Pistole geschossen kommt und überdies einseitig ist. Besser wäre nämlich, wenn die „Führungsbereiche“ bei Ihnen ausgewogen aufgeteilt sind und noch besser: wenn dies bewusst ausgehandelt wurde.
Oft wird Führung und Verantwortung in einer Beziehung rein intuitiv und unausgesprochen verteilt. Der Partner, der eine Sache besser kann oder dem sie mehr liegt, bekommt den Job ungefragt. So hat einer der Partner beispielsweise den Ordnungshut auf oder organisiert das soziale Leben als Paar. Im Prinzip ist das auch ok, wenn die „Führungsbereiche“ ausgewogen verteilt sind. Oder wenn beide Partner sich damit dauerhaft wohlfühlen.
Problematisch wird’s, wenn keine Balance herrscht oder einer der Partner unzufrieden ist mit der Macht- und Rollenverteilung. Oder aber auch: wenn es langweilig wird.
So lohnt es sich, intuitiv verteilte „Führungsbereiche“ zu hinterfragen. Ob sie wirklich den Bedürfnissen, Stärken und dem Selbstverständnis beider Partner entsprechen. Und nicht einfach nur der Bequemlichkeit oder überholten Rollenbildern geschuldet sind.
Verantwortung ist offen klassisch verteilt
Denn interessanterweise ist die Verantwortung für viele Bereiche einer Beziehung bei vielen Paaren eher klassisch, wenn nicht gar klischeehaft verteilt: Er ist Head of Controlling und zuständig für technische Innovation, „sie“ Head of Public Relations und Familienministerin. Also sehr nah dran an der alten Arbeitsaufteilung: Frau stopft Weihnachtsgans, Mann tranchiert sie. Aber vielleicht möchte Madame ja auch mal das Messer, den Schraubenzieher oder Taschenrechner in die Hand nehmen – und wenn es nur für einen begrenzten Zeitraum ist. Oder er hat vielleicht mittlerweile die Nase voll davon, immer „Master of desaster“ zu sein 😉 Wer welche Hosen in der Beziehung an hat, sollte nicht in Stein gemeißelt sein.