Wenn der Mut fehlt, geht es nicht voran

Sara, 24, seit drei Jahren in einer Beziehung

Ein Jahr Backpacking

Die Idee kam uns, als ein befreundetes Paar uns auf der Cloud zu ihrem Fotojournal einluden. Ein Jahr Backpacking Australien und Neuseeland. Die Bilder waren so wundervoll und einladend. Wir wollten das auch. Aber wie? Und wovon sollten wir das bezahlen? Unsere Eltern hielten uns für verrückt, aber irgendwie sahen sie auch ein, dass wir das am besten jetzt tun sollten, bevor wir es nie angehen würden. Wir planten ein halbes Jahr lang. In Australien gibt es für Backpacker ganze Agenturen, die Leiharbeit vermitteln. Mangos ernten, kellnern, Strände säubern … Reich wird damit niemand, aber es genügt zum Leben. Ich bin froh, dass wir es gewagt haben, denn keine unserer Ängste hat sich bewahrheitet. Wir hatten immer ein Dach über dem Kopf, immer genug zu essen und Kontakt mit unglaublich freundlichen Menschen. Der Mut hat sich gelohnt! Eine unglaubliche, unbeschreibliche Erfahrung, an die wir uns immer erinnern werden. Vielleicht wollen wir nächstes Jahr nach Vietnam …

Fabian, 25, seit 6 Monaten auf der anderen Seite der Erdkugel

Der Antrag

Wirklich romantische Typen, also mit Sonnenuntergang und Wellen am Strand, sind wir beide nicht. Im Leben kämen wir nicht auf die Idee, über Wochen mit Freunden eine Tanznummer einzustudieren für einem Heiratsantrag. Selbst wenn der nicht zum viralen Hit werden muss: Die Frage aller Fragen ist kein Business as Usual. Die bereitete uns schon Angst. Deshalb blieben wir ganz betont sachlich und cool. Wir hatten in unserem zweiten Jahr einmal in einer feuchtfröhlichen Nacht nach einer Geburtstagsfeier eines Freundes gesagt, würden wir in zwei Jahren immer noch zusammen sein, dann könnten wir ja heiraten. Ein Jahr darauf erinnerten wir uns beide daran und scherzten: “In zwölf Monaten müssen wir dann!” Wir fanden das komisch und daraus wurde ein Running Gag. “Noch elf Monate!”, “Noch zehn!” und so weiter. Der Countdown lief. Unsere Freunde bekamen das irgendwann mit. Die nächste Geburtstagsfeier stand schließlich nicht unter dem Motto: “Veit wird 32”, sondern “Tobi macht Svenja einen Antrag auf Veits Party!” Von allen Seiten wurden wir bedrängt, daraus eine ganz große Nummer zu machen. Je näher der Tag rückte, umso weniger wollten wir das. Wir wussten, wir heiraten wirklich, das war jetzt einfach klar. Aber großer Antrag und so? Nein. Der Freundeskreis war vermutlich wirklich etwas beleidigt, dass wir nicht steppend und tanzend unsere Liebe wie andere Paare auf Facebook feierten, denn wir stellten uns nur kurz in die Mitte des Raumes und verkündeten, dass wir unsere Ankündigung wahr machen würden. Am Ende war es doch ziemlich romantisch, denn wir versprachen uns unsere Liebe inmitten aller Menschen, die uns wichtig sind, nämlich unserer Freunde. Das war ein großartiges Gefühl. Obwohl niemand auf die Knie gehen musste.

Tobi, 31, seit zwei Monaten mit Svenja verheiratet


Weitere interessante Beiträge