Was ich aus früheren Beziehungen gelernt habe

Ich habe mich gerade in der Beziehung zu ihm mit weniger zufrieden gegeben als mir zustand. Weniger Liebe, weniger Aufmerksamkeit, weniger Zeit als ich gebraucht hätte. Ich war oft unglücklich, weil ich ihn glücklich machen wollte. Habe zurückgesteckt, immer und immer wieder, obwohl es mir damit nicht gut ging.

Ich war diejenige, die viele Kompromisse einging, während mein Exfreund nur das tat, was er wollte und mich oft nicht einmal bei seiner Planung berücksichtigte. Niemals mehr würde ich wieder mit jemandem zusammenbleiben, der mir zu häufig das Gefühl gibt, bloß ein Störfaktor in seinem Leben zu sein.

Mit einem anderen Freund bin ich nach viel zu kurzer Zeit zusammengezogen. Auch das würde ich heute nicht mehr tun, denn ich habe gemerkt, dass ich viel Raum für mich alleine brauche, einen Ort, an dem ich noch immer irgendwie „Single“ bin, auch wenn ich in einer Partnerschaft lebe.

Unserer Beziehung hat das zu frühe Zusaemmenwohnen irgendwie geschadet. Beim nächsten Mal möchte ich mir mehr Zeit damit lassen. Aber es war gut, dass ich den Fehler in der Vergangenheit bereits begangen hatte, denn sonst wüsste ich womöglich nicht, wie wichtig mir die Freiheit ist.

Gelernt habe ich auf jeden Fall, dass ich in erster Linie auf meine Gefühle hören muss, auch wenn es natürlich noch einen Partner zu berücksichtigen gibt. Dass ich meinen Wünschen nachgehen darf und sogar muss, auch wenn das vielleicht zu Auseinandersetzungen in der Beziehung führt. In etwa, weil mit einem absoluten Traumjob ein Wohnortwechsel verbunden wäre oder ähnliches.

Mich selbst aufzugeben ist ein Fehler, den ich nie wieder machen werde. Und zwar in keiner Beziehung.


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