Warum wir uns auf komplizierte Beziehungen einlassen


Auch hier gilt dasselbe wie oben: Zwei Menschen sind der geteilten Ansicht, dass das Miteinander irgendwie schwerer wiegt als das Auseinander.

Warum es das jeweils tut, ist eine andere Frage. Vielleicht kommen beide nicht voneinander los. Vielleicht brauchen sie sich in ihrer Bedürftigkeit einfach gegenseitig, ohne sich dabei „zweckfrei zu lieben“. Oder vielleicht sind ihre beiden Leben mit den Jahren so zusammengewachsen, dass sie (vermeintlich) nur noch in dieser festen, wenngleich oft komplizierten Symbiose fortbestehen können.

Dieses komplizierte Etwas namens Beziehung

Wenngleich das pathologisch klingen mag (und sicherlich in vielen Fällen auch ist!): Komplizierte Beziehungskonstellationen sind in praktisch allen Gesellschaften derart häufig, dass man nicht mehr von einer „Anomalie“ sprechen kann. Kompliziertheit, in verschiedenen Graden, ist eben die Regel, nicht die Ausnahme.

Das deutet darauf hin, dass es etwas Allgemeinmenschliches geben muss, das uns dieses komplizierte Etwas namens Beziehung immer wieder als die freien Wesen, die wir sind, wählen lässt: Die Einsicht, die Hoffnung, die selbsterfüllende Prophezeiung vielleicht, dass ein Wir mehr ist als ein Ich-alleine. Selbst wenn die Beziehung eben kompliziert ist.


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