Warum wir uns auf komplizierte Beziehungen einlassen

Beziehungen sind alles andere als leicht. Warum sie die Anstrengung trotzdem wert sind

Liebe ist leicht, Liebe ist schön, Liebe ist das Selbstverständlichste der Welt. Das suggerieren uns die Medien, davon spricht unsere beste Freundin beim gemeinsamen Latte Macchiato und das würden wir auch selbst gerne glauben – seien wir ehrlich! Und dann wundern wir uns, dass das echte Liebesleben anders aussieht. Denn Beziehungen sind meist nichts für schwache Nerven. Sie sind kompliziert und kein Dauerfeuerwerk des hormonellen Glücks. Warum lassen wir uns trotzdem auf sie ein?

Und dann auch noch eine Beziehung? Verrückt!

Eigentlich müssten wir uns, evolutionär argumentiert, möglichst nur unanstrengenden Dingen widmen, um gut mit unseren Ressourcen zu haushalten. Das Überleben ist schon mühsam genug. Na gut, heute mit dem nächsten Supermarkt um die Ecke und einem festen Dach über dem Kopf ist es wesentlich leichter als noch vor einigen tausend Jahren. Aber dennoch: Der Job erfordert Kraft und Zeit, ebenso wie unsere Freunde und noch so viel Anderes mehr. Und dann noch eine Beziehung? Das ist doch eigentlich verrückt. Eigentlich. Denn tief in unserem Herzen spüren wir:

Eine Beziehung ist wie kaum etwas Anderes jede Anstrengung und jede Mühe wert

Warum? Ganz einfach: Weil sie uns subjektiv mehr gibt, als sie uns nimmt. Viel mehr! Was auch immer dieses „Viel-mehr“ für den Einzelnen bedeuten mag.

Wäre das anders, würde es keine langfristigen Beziehungen geben.

Anstrengung und Spaß schließen einander nicht aus!

Ich denke, dass es keine unkomplizierten Beziehungen gibt. Kompliziert heißt ja nicht automatisch „sehr kompliziert“ oder „nervtötend kompliziert“. Es heißt einfach, dass sich zwei Menschen tagtäglich Mühe geben müssen, ihr Miteinander so zu gestalten, dass es für beide zu einer Win-Win-Situation wird (und bleibt). Ja, das ist anstrengend, aber eben auch lohnenswert. Und es kann vor allem viel Spaß machen und bringt unsere Herzen zum Jubeln.

Doch wie sieht es mit jenen Beziehungen aus, die wirklich den Facebook-Status „es ist kompliziert“ verdient haben? Jenen Beziehungen, die bisweilen megaanstrengend sind, schmerzhaft oder – von außen betrachtet – einfach „unmöglich“?


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