Warum wir besser bleiben sollten

Wir machen wir es uns manchmal zu leicht.

Dabei ist der Gedanke ja richtig. Es wäre schön, wenn unser Partner uns mehr Achtsamkeit schenken würde. Das würde uns ein gutes Gefühl geben. Weil wir das aber nicht haben, bitten wir ihn darum, sein Verhalten zu verändern.

Wir begegnen einander nicht auf Augenhöhe, wenn wir uns gegenseitig für unser Glück verantwortlich machen.

Das Ideal der selbstlosen Liebe sagt uns: Wer liebt, macht alles, damit es dem Partner gut geht. Im Umkehrschluss wird daraus jedoch ein brandgefährlicher Satz: Würde mein Partner mich wirklich lieben, dann würde er alles für mich tun. Darin steckt eine Menge Erwartung und eine Menge Potential für Enttäuschung. Die Folge ist: Wir vermuten, die Liebe des Partners reicht nicht aus und fragen uns: Soll ich mich trennen? Vielleicht empfinden wir sogar, dass das gar keine Liebe war, sondern nur Leidenschaft, Hormone und Botenstoffe. Wir zweifeln an uns selbst, unserer Fähigkeit zu lieben.

Die Entscheidung, zu bleiben und zu kämpfen, oder zu gehen und das Spiel zu wiederholen, fällt nicht leicht. Es ist ein schmerzhafter Prozess, sich von Hoffnungen zu verabschieden. Dieses Leid kann sogar zur Begründung und zur Rechtfertigung werden, aufzugeben. Das ist besonders traurig, denn damit beginnt ein Kreislauf von kurzen Beziehungen, die niemals ihr ganzes Potential erreichen können. Denn sie werden beendet, bevor sie richtig losgehen.

Wir machen es uns nicht zu leicht, wenn wir so schnell aufgeben, wir machen es uns selbst zu schwer.


Weitere interessante Beiträge