Ich denke, dass alle beide Beziehungskonzepte – neben natürlich vielen weiteren unterschiedlichen Konzepten, nach denen Beziehungen gelebt werden – ihre Daseinsberechtigung haben. Sowohl das mit als auch das ohne Auszeit. Für mich eben funktioniert Alternative 1 einfach besser als Option Nummer 2.
Diese Auszeit, die ich mir ab und an von meiner Beziehung nehme, ist selten länger als zwei oder drei Tage lang und kommt auch nur alle drei bis vier Monate einmal vor. Aber sie ist mir wichtig. Ich habe den Eindruck, dass mein Partner und ich dann noch einmal ganz neu aufeinander zugehen, wenn wir diese kleine „Pause“ hatten, als wenn wir uns jeden Tag sehen oder zumindest voneinander hören.
Ist unsere Auszeit zu Ende, treffen wir uns auf ein richtiges Date – so eines das vor Romantik nur so strotzt – und genießen die Zeit, die wir zusammen sind, viel intensiver. Das funktioniert ganz wunderbar.
Warum auch nicht? Es gibt schließlich auch Menschen, die in einer Fernbeziehung leben und sich nur alle drei bis vier Monate für zwei bis drei Tage sehen können – oder seltener. Für uns funktioniert das Konzept genau andersrum.
Und ich bin froh, dass ich mir manchmal diese kleine Auszeit von meiner Beziehung nehmen kann – ohne mich vor meinem Partner rechtfertigen zu müssen, warum ich ganz dringend einmal Zeit für mich alleine brauche. Das gleiche Recht hat er ja schließlich auch.