Eine Garantie oder Versicherung, dass es klappt, gibt es leider nicht, und dennoch behaupte ich, dass ich im Falle einer Scheidung liebend zurückblicken würde: Auf das Gefühl, das mich mit diesem Mann verbunden hat, die Erlebnisse, die wir geteilt haben, die Nähe, die nur wir miteinander hatten, das Kind, das aus unserer Liebe entstanden ist und die Welt rocken wird.
Egal, wie viel Missgunst und Verletzungen man miteinander im Lauf von Jahren oder Jahrzehnten angesammelt hat: Wieso bereuen?! Sollten wir uns nicht vielmehr sehr, sehr glücklich schätzen, dass wir zueinander gefunden hatten? Dass wir Liebe erleben durften?
Das Ja-Wort ist kein Freifahrtsschein ins Glück
Es kommt letztlich darauf an, was man sich von der Ehe verspricht: Glaubt man, dass dadurch die Bande automatisch enger würde, liegt man falsch. Der Trauschein verbindet zwar juristisch, aber eine Beziehung ist immer auch ein Stückchen Arbeit, ganz egal ob mit oder ohne Ring am Finger. Der Alltag wird nicht automatisch zu einer einzigen Romanze, nur weil man irgendwann mal Ja zueinander gesagt hat.
Es braucht das tägliche kleine Ja zueinander, zur Beziehung, zur Zukunft. Und verdammt, der Alltag kann hart sein, banal, aufreibend und unspannend. Es liegt an uns, ihn zu gestalten. Für- und miteinander.