Warum ich die Ehe niemals bereuen werde

Sorry, aber vieles sehe ich anders:

Was ist daran unangenehm, von “mein Mann” zu sprechen? Man kann natürlich jedes Wort auf die Goldwaage legen und sagen, man wolle keine Besitzansprüche geltend machen. Schließlich sei man immer noch Individuum. Herrje, natürlich sind Sie das und bleiben das auch. Wenn ich meinen Mann “Bärchen” nennen würde, wächst ihm doch auch kein braunes Fell. Lassen Sie mal Fünfe gerade sein. Oder sehen es positiv: “mein” drückt auch Verbundenheit und Treue aus.

Leben Sie doch einfach Ihren ganz eigenen Hochzeitsstraum

Es gibt Menschen, die finden das ganze Hochzeitsklischee einfach gruselig. Einiges kann ich durchaus nachvollziehen: Tüll ohne Ende, Kutsche, alle Verwandten heulen Rotz und Wasser, Brautentführung und Saufen bis zum Abwinken. Oh Graus.

  • Aber was soll so schlimm daran sein, dass er ihr einen Antrag macht? Wenn er auf die Knie fallen will, kann er ja ganz schnell danach wieder aufstehen und sich dabei von ihr helfen lassen.
  • Junggesellenabschied? Ja klar! Es geht ja nicht zwangsläufig in den Stripclub, wie das Klischee meint (und selbst wenn, so what). Es geht auch stilvoller, zum Beispiel beim Gin-Tasting oder beim Fahrrad-Ausflug an der Elbe, aber letztlich soll doch bitte einfach jeder feiern, wie er oder sie will. Nein, man zelebriert damit nicht unbedingt traditionell den Abschied vom Leben, sondern hat einen prima Anlass, in netter Runde etwas zu unternehmen. Ist doch super.
  • Wenn der Brautvater sie an den Altar führen möchte, soll er doch. Wir sind trotzdem emanzipierte Frauen. Tun unserem Papa aber einfach gern diesen Gefallen, weil wir ihn lieben und es ihm wichtig ist. Und danach können wir sofort wieder die eigenständige, widerspenstige, selbstbewusste Powerfrau sein, als die uns der Vater kennt.
  • Goldene, gravierte Eheringe sind ein Graus? Jeder hat es selbst in der Hand, ob silber, bronze oder gold, ob überhaupt ein Ring. Es kann auch etwas anderes sein, ein kleines Kettchen, ein Armband, ein Tattoo, oder einfach nichts. Nur der Gedanke aneinander.

Wie traditionell es sein soll und darf, bleibt jedem selbst überlassen. Die eine fühlt sich unwohl mit großem Getöse und einer Feier auf einer Burg, die andere träumt genau diesen Cinderella-Traum. Das Allerwichtigste ist nicht, in welchen Details die Hochzeit letztlich stattfindet, sondern dass es wirklich zum Brautpaar passt. Dass sie sich die Planung nicht aus der Hand nehmen lassen und meinen, vermeintlichen Anforderungen der Schwiegereltern genügen zu müssen.

Zugleich muss gesagt werden: Wer nicht heiraten will, soll es bitte einfach bleiben lassen. Wir leben im 21. Jahrhundert, es gibt so viele Beziehungsmodelle, pressen Sie sich nicht in ein Ehe-Korsett, das Sie ersticken würde. Das ganze Brimborium drumherum kann für manche eine Last sein, sich unpassend anfühlen – und dazu führen, dass man später wirklich auf die Idee kommt, die Eheschließung zu bereuen. Für jeden Topf sein Deckelchen und seine Art des Zusammenlebens!

Selbst wenn wir scheitern würden: es war richtig

Nach Regretting Motherhood nun also Regretting Ehe? Really?! Niemals würde ich bereuen, geheiratet zu haben. Selbst wenn wir scheitern würden. Dieser eine Mensch ist für mich genau derjenige, mit dem ich durchs Leben gehen wollte (und will).


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