Fall 2: Matthias, 33 Jahre
Matthias‘ damalige Freundin ist vor drei Jahren durch einen Autounfall ums Leben gekommen. Er selbst saß am Steuer und überlebte schwer verletzt. Er hatte keine Schuld an dem Unfall, ein Sattelschlepper hatte seinen Kleinwagen übersehen und raste direkt in die Beifahrerseite. Matthias ließ sich, nachdem er körperlich genesen war, psychotherapeutisch helfen und immerhin macht er sich nun selbst keine Vorwürfe mehr, an ihrem Tod schuldig gewesen zu sein. Dennoch hat er den bis dahin liebsten Menschen in seinem Leben verloren. Sie hatten gemeinsame Zukunftspläne, er war sehr glücklich mit ihr und auch wenn er Abschied genommen hat, vermisst er sie hin und wieder.
Fall 3: Katharina, 30 Jahre
Katharina erlebte in ihrer Jugend schwere Gewalt und sexuelle Übergriffe durch ihren Vater. Ihr Vater ist mittlerweile verstorben. Katharina nimmt seit fünf Jahren therapeutische Hilfe in Anspruch und versucht, ihre Angst vor Nähe und Schwierigkeiten anderen Menschen zu vertrauen, zu überwinden. Das Thema Sexualität ist nicht unproblematisch und hat in vergangenen Beziehungen zu Konflikten geführt.
Fall 4: Daniel, 32 Jahre
Seit zwei Jahren ist Daniel nun Single. Davor war er 15 Jahre mit seiner Jugendliebe zusammen. Sie waren sogar verlobt, die Hochzeit bereits terminiert und die Gäste eingeladen. Dann kamen ihm im letzten Moment Zweifel. Statt mit seiner Verlobten darüber zu reden, suchte er Trost bei ihrer Freundin. Am Ende landeten sie im Bett. Das war das Ende der Beziehung. Die Hochzeit wurde abgesagt, die gemeinsame Wohnung gekündigt. Seine Exfreundin verweigert ihm seitdem jeglichen Kontakt, ein aufarbeitendes Gespräch gab es nie.
Wann ist der richtige Zeitpunkt über die schwierigen Themen zu sprechen?
Grundsätzlich gilt: Offenheit und Ehrlichkeit sind zwei der grundlegenden Bausteine einer Partnerschaft. Wenn ich das Gefühl habe, meinem Partner alles erzählen zu können, dann ist es ein gutes Zeichen für eine auf Vertrauen basierende Beziehung. Allerdings braucht es Zeit, dass dieses Vertrauen wachsen und entstehen kann. Gerade bei traumatischen, belastenden, negativen Erlebnissen oder Erfahrungen, kann es schon schwer genug sein, überhaupt irgendeiner Menschenseele sein Herz auszuschütten.