Wohin Frau heute auch schaut: überall unverbindliche Männer. Statistisch will sich der deutsche Peter Pan erst Mitte 30 mit Themen wie Ehe oder Familienplanung ernsthaft auseinandersetzen. (Die gute Nachricht: Dafür halten Ehen auch wieder länger und werden seltener geschieden.) Doch gibt es denn gar keine Möglichkeit, Mr. Unverbindlich in Herr “Ich will” zu verwandeln? Und bringt es langfristig überhaupt etwas?
Können unzuverlässige Männer jemals zuverlässig werden?
Der “Pygmalion”-Effekt ist für die Verwandlung des schüchternen Mauerblümchens in die selbstbewusste “My fair Lady” berühmt, und ebenso dachte Shakespeare bei “Der Widerspenstigen Zähmung” an eine Frau. Es scheint, zumindest in der Kultur, als wäre vom Mann wenig Änderung zu erwarten. Nun, niemand verlässt mal eben so die eigene Komfortzone. Wenn jemand für sich gelernt hat, dass er besser fährt ohne Verpflichtung, wird er sein Verhalten nicht ändern, weil er keinen Anlass sieht.
Wie kriegt man einen Mann dazu, verbindlich zu sein?
Sich auf jemanden zu verlassen, bedeutet in einer Partnerschaft, dieser Person zu vertrauen. Dass sie in dem Moment, in dem es darauf ankommt, auch tatsächlich an meiner Seite steht und dann keine anderen Prioritäten setzt. Während der Partnersuche steht verlässlich eher für verbindlich: Verabredungen einhalten, Versprechen oder Ankündigungen erfüllen, Interesse am gleichen Beziehungsmodell. Jemanden ändern, damit dieser die eigenen Erwartungen erfüllt, ist nie eine gute Idee: umgekehrt würde sich das jeder ebenso verbitten.
Ist Unverbindlichkeit eigentlich angeboren?
Bindungsstile und Bindungshaltung werden in der frühen Kindheit geprägt. Sie dürfen also vermutlich die Schwiegereltern verantwortlich machen. Aber ernsthaft: nein, niemand ist wegen eines aktiven Gens unverbindlich. Viele Menschen haben Furcht vor Nähe und Angst davor, verletzt zu werden. Dagegen lässt sich steuern, schließlich können wir uns alle weiter entwickeln.
Woran lässt sich ein unverbindlicher Mann erkennen?
Das kann sehr schwierig sein, denn unverbindliche Männer senden manchmal widersprüchliche Signale. Solche Männer haben einen vermeidenden Bindungsstil. Das heißt: Zu Beginn betonen sie ihren Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit und dann agieren sie aber gegenüber der Partnerin besonders charmant und aufmerksam – bis sie sich wieder eine Woche nicht melden.
Machen Sie Schluss mit einem unverbindlichen Mann
Sobald Sie keine Lust mehr auf ein Mingle-Beziehungsmodell haben, das dem Mann alle Freiheiten und Ihnen allen Kummer beschert, sollten Sie die Konsequenzen ziehen. Also ab dem Zeitpunkt, zu dem Sie sich einen Partner wünschen, auf den Sie sich verlassen können.
5 Tipps für den Umgang mit einem unverbindlichen Mann:
1. Zeigen Sie ihm möglichst positiv, dass es ihm mit Verlässlichkeit viel besser gehen wird. Die Chancen sind nicht hoffnungslos, das Ihnen das gelingen kann – solange Sie niemals Druck ausüben, denn dann wird er sich zurückziehen.
2. Streiten nutzt nichts. Wirklich gar nichts. Manchmal hilft es, die Perspektive zu wechseln und zu verdeutlichen, welche Enttäuschung man erlebt hat. Besser funktioniert: Dem Partner Dankbarkeit zu zeigen und vielleicht noch dafür zu belohnen, wenn der etwas getan hat, worüber man sich freute. Mit Kritik kommen Sie nicht weit. Das bestätigt nur seine Befürchtung, dass er es in eine Beziehung nicht aushalten wird.
3. Zeigen Sie ihm, wie viel Spaß es machen kann, dauerhaft mit Ihnen zusammen zu sein. Vermeidende Bindungstypen finden es einerseits super, wenn sich jemand um sie bemüht – andererseits treibt sie das in die Flucht. Sie fürchten, dass jede Beziehung sie irgendwann langweilt und einengt. Beschäftigen und faszinieren Sie ihn und überzeugen Sie ihn vom Gegenteil.
4. Seien Sie hartnäckig. Aber Sie sollten wissen, wann genug ist. Wenn er in der Diskussion zurück zu seiner Ausgangssituation kommt, wussten Sie doch, was auf Sie zukommt. Da der unverbindliche Mann ja häufig anfangs seine Position klarstellt, nehmen Sie unbedingt ernst, was er sagt. Er wird sich genau darauf später berufen.
5. Lassen Sie es gut sein, wenn Sie darunter leiden. Es ist nunmal so, dass gerade Menschen mit einem eher ängstlichen Bindungsstil Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil anziehen – und umgekehrt. Allerdings ist diese Konstellation genau die, die beide Partner sehr unglücklich macht. Besser ist für beide: Ein Partner, der sicher und verbindlich mit Beziehungen umgeht. Das mag sich “langweilig” anfühlen. Aber es ist die beste Chance für die Liebe, die für immer hält.