Jeder kennt sie, diese Paare, die schon lange unglücklich miteinander sind. Bei manchen sind es erst ein paar Wochen, bei anderen Jahre oder gar Jahrzehnte, in denen keiner von beiden den Absprung schafft
Die Beziehung ist gescheitert, aber man bleibt zusammen. Ein guter Freund hat mal gesagt, dass sich die meisten Männer erst dann trennen, wenn sie einen neuen Partner gefunden haben. Heißt: Den Herren der Schöpfung muss erst mal eine verlockende Alternative präsentiert werden, bevor sie ihren Hintern vom Sofa hochbekommen. Vielen Frauen geht es ähnlich, sie formulieren es allerdings anders: „Besser als allein zu sein …“, „Bevor ich nie wieder jemanden finde …“ oder auch „Das ist doch ganz normal nach so langer Zeit.“
Ebbe im Heimathafen
Beziehungen verändern sich mit der Zeit, das ist tatsächlich ganz normal. Der natürliche Lauf der Dinge. Aus rosa-roter Verliebtheit wird über die Jahre eine reife Liebe voller Vertrauen und Sicherheit. Der Hormon-Tango weicht dem sicheren Heimathafen, den so schnell nichts erschüttern kann. Doch wenn im Heimathafen Ebbe ist und die Flut schon lange keine frischen Fische mehr in den Hafen gespült hat, sitzt die Liebe auf dem Trockenen. Und schon hockt man abends mit einer Tüte pappiger Erdnuss-Flips auf der Couch und hat dem Anderen nichts mehr zu sagen.