Glauben Sie nicht, was Sie sehen!
Die Psychologin empfiehlt außerdem den „Reality Check“: Raten Sie mal, was passiert, wenn die Kamera nicht mehr läuft. Glauben Sie, die Superfrau darf sich abends auf den Kartoffelsalat am Büffet ihrer besten Freundin stürzen, oder zickt sie sich eher abgeschminkt spektakulär langweilig durch den Abend mit ihrem Modelfreund, der auch nichts essen darf und für die Schönheit früh ins Bett muss? Oder die Maggi-Familie. Stellen Sie sich den ganz alltäglichen Zoff ums Abräumen und Abwaschen vor, wenn nicht mehr mitgefilmt wird. Ist die Bande wirklich vor Glück aus dem Häuschen darüber, dass es Papa einmal im Jahr schafft, ein Tütensuppenmenü zu zaubern? – Es gibt sie eben nicht in Wirklichkeit, die ideale Welt, die ideale Frau, die ideale Beziehung.
Lassen Sie sich doch lieben, wie Sie sind
Wie irritierend es sein kann, wenn man dennoch versucht, es auf Biegen und Brechen hinzuschönen, zeigt sich am Beispiel der Fotografin Victoria Caroline Haltom. Entsprechend dem Wunsch einer Kundin, die für ihren Mann „einmal perfekt“ aussehen wollte, bearbeitete sie deren Aktbilder solange per Photoshop, bis jeder noch so kleine Minimakel verschwunden war. Der Bildband seiner perfekt geglätteten Frau sorgte für Erschütterung bei ihrem Kerl. Er beschwerte sich bei Haltom, dass „jeder kleine ,Fehler´ eliminiert wurde“. Damit habe sie alles weggewischt, was seine Frau und ihr Leben ausmache. Die Fotografin plädiert seitdem: „Ladies, ihr müsst nicht perfekt sein. Ich möchte euch bitten, darüber nachzudenken, wie viel wir verbessern sollten. Die uns wirklich lieben, wollen uns so, wie wir sind.”