Erreichbar sein – das Wichtigste in einer Beziehung. Zu wissen, dass du gesehen und wahrgenommen wirst von deinem Partner. Eure Verbindung zu erleben und zu spüren, das ist unerlässlich für die Beziehungszufriedenheit. Je nach Modell wird dies als Sprache der Liebe (Chapman) verstanden oder als „Bid of Connection“ (Gottman). Sind Partner nicht länger erreichbar füreinander, dann beginnen sie sich zu entfremden. Das startet schleichend, führt jedoch irgendwann zu großen Konflikten: Affären werden gesucht und eingegangen, weil das Bedürfnis nach Nähe und Verbindung bei anderen Kontakten erfüllt wird. Oder die Partner leben nebeneinander her. Sie nehmen sich selbstverständlich und zeigen nicht mehr Aufmerksamkeit und Dankbarkeit.
Der lebenslange Wunsch nach Aufmerksamkeit
Vor allem Menschen, die einen großen Wunsch nach Freiraum und Autonomie haben, tun das Bedürfnis nach ständig zugewandter Kommunikation und immer neuem Versichern der Zuneigung als ein Zeichen von Schwäche ab.
- „Du brauchst ständig Beachtung!“
- „Ich kann dir doch nicht ständig Aufmerksamkeit schenken!“
- „Du musst eben warten, bis ich antworte!“
Was ihre Partner hören, auch wenn das so nie gesagt wurde:
- „Du bist lästig!“
- „Du störst!“
- „Komm wieder, wenn ich Zeit für dich habe!“
Das Bedürfnis nach Freiraum und Exploration
Auf der anderen Seite sind jene Menschen, die einen gewaltigen Wunsch nach Nähe und Geborgenheit haben und die in einer Beziehung vor allem Sicherheit suchen, weil sie einen sicheren Hafen benötigen, um von diesem aus die Welt außerhalb der Partnerschaft zu erkunden. Wenn die erleben, dass sie nicht wahrgenommen werden, dass sich befürchten müssen, ihr Partner (oder Hafen) ist nicht erreichbar für sie, dann verspüren sie große Angst.
- “Mein Partner verlässt mich!”
- „Mein Partner lässt mich alleine!“
- „Egal, wie laut ich rufe, mein Partner hört mich nicht!“
Was deren Partner jedoch hören:
- „Du musst deine Freiheit aufgeben für mich!“
- „Du musst immer für mich erreichbar sein!“
- „Du darfst ohne mich nichts unternehmen!“