Mal sind sie zusammen und ein Paar, dann plötzlich nicht mehr. Oder doch noch, irgendwie. In gewisser Weise. Vielleicht ist das alles aber auch noch ganz anders mit den beiden. Unser Autor André Martens kann sich jedenfalls keinen Reim drauf machen…
Ich kriege das Ganze an diesem Abend irgendwann gar nicht mehr so ganz mit, zum Glück. Und begreifen tue ich es schon mal gar nicht. Vielleicht liegt das an den zwei Glas Wein, die ich bereits getrunken habe. Vielleicht waren es auch doppelt so viele. Und vielleicht habe ich den Wein ja getrunken, um das Ganze nicht mehr so ganz mitzubekommen. Sind die beiden jetzt eigentlich noch zusammen? Oder wieder zusammen? Oder sind sie getrennt? Aber warum treffen sie sich dann noch? Oder wollen sie es noch mal miteinander versuchen? Oder ist das alles noch ganz anders? Warum bin ich eingeladen worden? Was mache ich hier eigentlich? Wie soll ich mich verhalten? Was ist jetzt eigentlich gerade Phase? Offen gesagt, ich verstehe es einfach nicht. Und ich bin sehr froh, dass ich in meiner Haut stecke und nicht in seiner oder ihrer.
Doch der Reihe nach. Also, ich habe da einen Freund, und dieser Freund hat eine Freundin – gemeint ist sein Girlfriend. Also eine Frau, die man vor Urzeiten wohl noch „feste Partnerin“ oder einfach „Freundin“ genannt hätte. Aber ich vermeide beide Bezeichnungen, denn irgendwie scheinen sie in diesem Fall nicht so ganz zu passen. Nennen wir die beiden der Einfachheit halber Jannes und Mareike.
Letzte Woche habe ich Mareike zum ersten Mal persönlich kennengelernt. Eine junge, flippige Frau, mit der man wirklich gerne Zeit verbringt. Ich habe schnell gewusst, was Jannes an Mareike fasziniert. Und weil ich ihn etwas kenne, kann ich auch verstehen, was Mareike an Jannes findet. Beste Voraussetzungen also, im Prinzip.
Wir fahren letzte Woche also zusammen zum Poetry Slam, denn Mareike hat Geburtstag und wir sind eingeladen, der Jannes und ich. Und natürlich auch noch ein Duzend ihrer Mädels. Wir essen zusammen, glühen vor, wie man so sagt, machen uns auf den Weg zum Poetry Slam und sind unterwegs im Bus bester Dinge. Drei Flaschen Grauburgunder haben bereits dran glauben müssen. Vielleicht waren es auch mehr. Wir sind jedenfalls ganz gut beseelt.
Den ganzen Abend über beobachte ich die beiden, von denen ich weiß (so der letzte Stand), dass sie nicht mehr zusammen sind. Auf die Frage, warum wir trotzdem zu ihrem Geburtstag eingeladen sind, konnte Jannes mir keine Antwort geben. „Ist halt so.“ „Ach so?“ „Ich lasse das heute Abend einfach auf mich zukommen.“ „Ah ja.“ „Mal schauen, was passiert.“ „Na dann.“