Spannung und Leidenschaft sind kein Zauberwerk: Einige einfache Übungen aus der Paarberatung, mit denen das Liebesglück andauert
Eigentlich ist es ganz einfach: Geh raus in die Welt, finde deinen besten Freund, deine beste Freundin und heirate ihn/sie. Der Rest läuft dann schon.
Für die Autoren von Liebesfilmen und -büchern vielleicht. Die blenden ja meist ab, wenn das Paar Hand in Hand auf rosa Wolken in den Sonnenuntergang gleitet. Da fängt das wahre Leben aber erst an. Denn sogar die glücklichsten Paare gehen sich mal auf die Nerven, sie streiten und suchen Lösungen für nicht lösbare Konflikte. Da kann zwischen Haushaltskasse, Windeln, Schwiegereltern und anstrengenden Marotten das Gefühl des Verliebtseins auf der Strecke bleiben. Das ist aber nicht tragisch, das darf auch so sein.
Sie müssen nicht 24 Stunden in Ihren Partner verliebt sein. Sie müssen kein schlechtes Gewissen haben, wenn Ihnen seine siebte SMS innerhalb einer halben Stunde über seinen schrecklichen Kollegen im Meeting jetzt wirklich keine neue Erkenntnis bringt und Sie auch runterzieht. Sie müssen die Beziehung nicht in Frage stellen, wenn Ihr Schatz sauer reagiert, weil Sie nicht nur sie in Unterwäsche sexy finden, sondern auch Miss Universe.
Fragen Sie sich in solchen Situationen: Warum? Was steckt wirklich dahinter?
Und in fast allen Fällen wird es um Achtsamkeit gehen. Das Bedürfnis nach einem lieben, aufmunternden Wort. Und natürlich den Wunsch, in den Arm genommen zu werden. Von Ihnen. Da ist jemand, der Ihre Nähe sucht, weil er Sie liebt.
Das glorreiche Doppel: Achtsamkeit und Aufmerksamkeit
Wenn Ihnen bei diesem Gedanken auch nur ein ganz klein wenig warm ums Herz geworden ist, dann haben Sie die erste Übung zum immer wieder neu Verlieben bereits erledigt.
Drehen Sie negative Gedanken in positive um
Sie ärgern sich über eine nervige Angewohnheit? Denken Sie an ein gemeinsames Ritual, das Sie glücklich macht. Müsste er alle seine Angewohnheiten aufgeben, wäre auch dieses nicht mehr möglich. Sie müssen die guten und ebenso die weniger guten Seiten eines Wesenszuges akzeptieren. Den einen gibt es nicht ohne den anderen.
Wer dankbar ist, hat keine Zeit zu meckern
Das ist eine Frage der Haltung. Sie können trainieren, sich über das halbvolle Glas zu freuen anstatt bereits nachschenken zu wollen. Fokussieren Sie sich auf schöne Erlebnisse ebenso wie auf Kleinigkeiten aus dem Alltag. Wie er Ihnen das Fotobuch vom vergangenen Urlaub geschenkt hat, wie sie Sie abends auf dem Sofa anschnurrt … Aber machen Sie auch diese Gedankenübung unbedingt positiv. Wenn Sie sich vorstellen, wie Sie sich fühlen, wenn Ihr Partner nicht mehr da wäre, überschreiben Sie Ärger mit Furcht. Das wird Sie nicht dankbar, sondern ängstlich machen. Hilfreich ist, sich täglich zwei bis drei Dinge zu notieren, für die Sie dankbar sein können. Das erhöht die Aufmerksamkeit für solche Situationen und macht Sie achtsamer – und liebevoller.