Ich weiß, dass du das getan hast, um mir zu schaden, doch am Ende hast du mir geholfen, auf diesem Wege Dinge zu bewältigen, von denen ich niemals gedacht hätte, dass ich sie wirklich verarbeiten könnte.
Du hast von mir gefordert, dass ich immer die beste Version von mir selbst bin, und deine Ansprüche so hochgeschraubt, dass ich dir einfach nicht gerecht werden konnte. Doch weißt du was? Heute bin ich diese Version von mir selbst, die allerbeste, die ich jemals war. Und ich bin glücklich, dass du sie nicht erleben kannst, denn inzwischen bin ich mir zu schade für dich – und weiß, dass die einzige Person, für die ich mich verändern muss, ich selbst bin.
Du hast Krieg gegen mich geführt, mich Krieg mit mir selbst führen lassen, und mich so zu einer besseren Kämpferin gemacht, in allen Bereichen die das Leben betrifft. Du hast dafür gesorgt, dass ich mich nicht länger unterkriegen lasse, von nichts und niemandem, denn dank dir kann ich subtile Gewalt und Manipulation nun identifizieren und mich aktiv dagegen wehren. In gewisser Weise hat dein Missbrauch mich unbesiegbar gemacht – obwohl ich lange Zeit dachte, dass ich für immer so verwundbar bleiben werde, wie du mich hinterlassen hast.
Du hast mich während meiner schwersten Zeit allein gelassen – und das war gut so. Als du gingst, war ich nichts weiter als ein großer Haufen Elend, doch ich konnte aufsteigen wie der Phönix aus der Asche, und das gelang mir nur, weil du nicht länger da warst.
Dich zu verlieren war die beste Sache, die mir je passiert ist. Als du aus meinem Leben weg warst, dachte ich zunächst, ich müsste an dem Kummer und dem Schmerz, den du hinterlassen hast, sterben – doch die Wahrheit ist, dass ich in dem Moment, in dem du gingst, endlich meine Freiheit zurückgewann. Und ich fing wieder an zu leben.
Ich hoffe, dass du das, was du mir angetan hast, niemand anderem mehr zufügen wirst. Denn auch wenn ich dir heute dankbar dafür bin, dass du mich durch die Hölle geschickt und mich zu dem Menschen gemacht hast, der ich heute bin, so hat doch niemand verdient, zu erleben, was ich dank dir durchleben musste. Dass ich heute bin, wo ich bin und wer ich bin, ist zu einem Teil zwar dein Verdienst – aber es verzeiht dir deine Taten nicht.