Über die Freiheit, zu lieben
Wir leben gegenwärtig in einer Zeit, wo nach allen politischen und ideologischen Seiten hin um Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit gerungen wird. Das ist nicht neu in der Geschichte der Menschheit. Der Kampf um Unabhängigkeit und Gleichheit ist ein wesentlicher Motor unseres Denkens und Handelns, der uns antreibt, jeden Morgen aufzustehen und uns nicht nur ein Brot zu schmieren oder auf das Handy zu starren, sondern mutig und tatkräftig Ungerechtigkeiten aus der Welt zu räumen, um einen paradiesischen Zustand in der Gesellschaft zu erschaffen, der von den Werten der französischen Revolution bestimmt wird. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
Für uns Philosophen, die wir an das Gute im Menschen glauben, ist dieses Streben nach Freiheit, die „Conditio Humana“, die Grundbefindlichkeit, des Menschen. Das Eintreten für die Freiheit galt und gilt auch wesentlich für die Liebe!
Wir haben viele Jahrhunderte der Unterdrückung hinter uns, in denen von Politik und Kirche vorgeschrieben worden ist, wer wen zu lieben hat, welche Liebe und welche Partnerschaft „richtig“ und „gut“ ist – und welche nicht. Und wer „falsch“ liebte, wurde angeklagt, verhöhnt, ausgegrenzt. Dieses Los trifft heute noch Paare, zum Beispiel Homosexuelle, die in orthodoxen Systemen ihre Liebe geheim halten müssen und im schlimmsten Fall sogar öffentlich gesteinigt werden, wenn sie zufällig entdeckt oder verraten werden.
Am Ende bin ich doch eine Menschenfreundin. Ich glaube fest daran, dass die Leute, die die Idee der Liebe gar nicht begreifen, immer weniger werden.
Kein Trost für Hannah und Shane, aber vielleicht eine kleine Genugtuung: Am Ende lieben die beiden sich weiter und sind glücklich. Während jene aber, die die Freiheit der Wahl in der Liebe aus der Welt schaffen wollen und damit die Liebe selbst, für sich allein oder in einer üblen Beziehung unglücklich vor sich hinleben.