Gegenseitige Unterstützung ist in einer Beziehung unglaublich wichtig. Nicht umsonst heißt es: in guten wie in schlechten Zeiten
Doch was passiert, wenn ich nicht hundertprozentig hinter dem stehen kann, was mein Liebster so macht. Was, wenn es meinen eigenen Plänen und Vorstellungen vom Leben widerspricht?
Ich bin ein sicherheitsliebender Mensch. Ich plane gerne, ich weiß gerne was kommt. Das beruhigt mich. Mein Partner hingegen ist ein Visionär. Das bewundere ich, aber das macht mir auch manchmal Angst. Ich habe großen Respekt vor den vielen Ideen, die er hat und vor seinem unermüdlichen Streben seine Träume zu verwirklichen. Nur leider kollidieren diese Träume nicht selten mit meinen. Es gibt wenig Sicherheit in unserem Leben und das beunruhigt mich manchmal.
Nicht selten fühle ich mich schlecht, weil ich nicht vorbehaltlos hinter ihm stehen kann und alles mittrage, was er macht. Er hingegen unterstützt mich bei allem, was ich tue. Bin ich deswegen egoistisch? Ist es nicht normal, dass man auch seine eigenen Interessen vertreten möchte? Es ist eine wirkliche Gradwanderung zwischen Respekt vor seinem Tun und Angst vor der Unsicherheit.
In jeder Beziehung gibt es unterschiedliche Typen, das ist klar. Zu viel Gleichförmigkeit würde sonst mit Langweile einhergehen. Ich möchte keinen Partner, der alles genauso sieht und tut wie ich. Dennoch wären wir vermutlich bei jedem Persönlichkeits-Matching gnadenlos durchgefallen. Wie kann es nun funktionieren, dass Menschen, die unterschiedliche Einstellung zum Thema Sicherheit und Zukunftsplanung haben, dauerhaft miteinander glücklich werden können?
Ich denke, es ist ganz wichtig, dass jeder Partner seine Entfaltungsfreiräume in der Beziehung hat, die quasi nicht angetastet werden dürfen. Innerhalb dieses Rahmens sollte man sich frei entfalten können, seine Träume leben dürfen, seinen Hobbies nachgehen können oder was auch immer man tun möchte in die Tat umsetzen. Das macht uns immer wieder spannend füreinander.
Es gibt allerdings auch Dinge, bei denen sollte man sich einig sein oder sie zumindest perspektivisch für die Zukunft klären. Was passiert, wenn wir Kinder haben? Leben wir unser Leben dann so weiter? Was verändern wir? Wie finden wir einen Weg, der für beide gangbar ist?
Ein Rat, wenn Sie so gar nicht nachvollziehen können, was Ihr Partner macht: Denken Sie daran, dass Sie ein Team sind und er nichts vorsätzlich tun wird, um Sie zu boykottieren – er hat sicher gute Gründe, es anders anzugehen, als Sie das machen würden, denn Sie verfügen über unterschiedliche Stärken. Verlieren Sie nie aus den Augen: Sie haben ein gemeinsames Ziel. Er bevorzugt nur einen anderen Weg, um das zu erreichen.
Schließen Sie jedoch keine Kompromisse ab, mit denen Sie nicht wirklich leben können, denn diese werden Sie auf Dauer unglücklich machen und sich letztlich negativ auf das Beziehungsglück auswirken. Das tut weder Ihrem Partner noch Ihnen gut.