Vor einigen Jahren war ich mir ziemlich sicher, dass ein solches Unsicherheitsgefühl normal ist. Ich dachte, es wäre positiv, wenn ich mich ständig darum sorgte, dass meine Beziehung genauso laufen würde, wie mein Partner und ich es uns wünschen. Ich glaubte, meine Sorge um die Liebe würde bewirken, dass ich durch meine besondere Aufmerksamkeit ständig an der Beziehung arbeiten könnte.
Doch genau das Gegenteil war der Fall. Ich verharrte in meiner Unsicherheit und interpretierte jedes noch so kleine Zeichen als Instabilität der Liebe und als große Bedrohung. Wie viel Kraft mich das kostete, können Sie sich sicherlich vorstellen.
Stellen Sie Leitsätze gegen die Unsicherheit auf
Es hat einige Jahre gedauert, bis ich begriff, dass ich für meine Unsicherheit selbst verantwortlich war. Das, was ich als unangenehmes Gefühl im Bauch wahrnahm, fügte ich mir selbst zu. Ich war mir sicher, dass ich nicht genug war, um die Liebe am Leben zu erhalten. Und so butterte ich immer mehr Energie in eine Beziehung, die ohne diese Anstrengungen vermutlich besser gelaufen wäre. Um zu verhindern, dass mir das in einer Liebe nochmal passieren würde, habe ich mir ein paar Leitsätze aufgestellt, die ich in Gedanken spreche, falls ich mich unsicher in meiner Beziehung fühle:
- Ich tue genug, um meine Liebe zu zeigen.
- Ich muss nicht um Liebe kämpfen.
- Ich bin ein wertvoller Mensch, der es verdient hat, geliebt zu werden.
- Ich kann Liebe annehmen, auch ohne eine Gegenleistung zu erbringen.
- Ich weiß, dass mich mein Partner liebt.
- Ich nehme bewusst wahr, wie viel Liebe mir entgegengebracht wird.
Ich beginne jeden dieser Leitsätze bewusst mit einem “Ich”, um mir jedes Mal wieder zu verdeutlichen, dass es an mir liegt, die Unsicherheit zuzulassen, oder eben nicht. Es sind meine Gedanken, die mein Sicherheitsgefühl beeinflussen. Vielleicht bilden Sie eigene Leitsätze, die Ihnen ein gutes und sicheres Gefühl vermitteln. Wichtig ist, dass Sie sich bewusst machen, dass Sie es selbst in der Hand haben.