Ich hatte Angst, er wolle mich verändern
Allerdings rebellierte noch eine Sache in mir: Wird er irgendwann versuchen, mich zu verändern, weil ich vielleicht … so anders bin? Der Gedanke an die Veränderung meines Selbst war meine größte Angst. Bei unserem nächsten Treffen unterhielten wir uns darüber und er schüttelte nur mit dem Kopf und versprach mir, dass er mich niemals zu irgendetwas zwingen wird, geschweige denn, mich verändern möchte. Ich war heilfroh.
Wie würden Freunde und Familie reagieren?
Kaum war ich von meiner größten Angst befreit, bekam ich erneutes Magengrummeln: Wie würden Freunde und Familie auf ihn reagieren? Schließlich ist er der erste Nigerianer unter ihnen und außerdem auch der erste „Ausländer“ in unserer Familie. Zugegeben, ich hatte erneut große Angst, sie würden ihn nicht akzeptieren können. Ich ging alles ganz langsam an. Bereitete in zahlreichen Gesprächen Freunde und Familie darauf vor. Die meisten entgegneten mir ebenfalls mit großer Offenheit, andere hatten aber auch Bedenken, es würde auf Dauer nicht funktionieren. Trotz unterschiedlicher Reaktionen wollten sie alle eins: ihn kennenlernen.