Liebe Männer, macht euch locker!

Jule Blogt über altes und neues Rollenverhalten. Eine Antwort auf Thorsten Wittkes Beitrag: Liebe Frauen, ihr überfordert uns!

Die Männer von heute haben es wirklich schwer! Die alten erlernten Rollenbilder stimmen so gar nicht mit ihrer Realität überein, und obendrein sind da wir Frauen, die ständig etwas zu meckern haben. Dass ich nicht lache! Ich bestreite gar nicht, dass wir durch den Verlust der klassischen Rollenbilder auch Nachteile haben. Wird einem vorgegeben, wie man zu sein hat und welche Verhaltensweisen erwünscht sind, kann man sich darauf sehr gut ausruhen und dem Wunsch der Gesellschaft entsprechen. Manchmal wünsche ich mir diese klassischen Rollenbilder sogar zurück. Nicht, weil ich in Kittelschürze das Heimchen am Herd spielen will, sondern weil die Erwartungen klar wären, ohne dass ich mir darüber ständig Gedanken machen müsste. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Unsicherheiten und Fragezeichen, die uns bezüglich der Rollenbilder begleiten, bedeuten nämlich auch etwas anderes: Freiheit! Wir haben die Freiheit, so zu sein, wie es uns für richtig erscheint. Wir haben die Freiheit, uns mit den Menschen zu umgeben, die uns gut tun. Ewig zusammen bleiben, weil man das ja so macht? Abgeschafft! Das einzige Glück auf Erden ist eine Familie mit Kindern? Abgeschafft! Frau und Mann gehören zusammen? Abgeschafft!

Jeder Schritt bedeutet Risiko, aber auch Freiheit

Freiheit bringt Unsicherheit mit sich, das liegt in der Natur der Sache. Wir leben nicht mehr ein vorgefertigtes Leben, in dem es wie beim Kinderbowling schöne Schaumstoffbanner gibt, die uns vor dem Absturz schützen. Jeder Schritt, den wir tun, ist mit einem gewissen Risiko verbunden. So ist das auch in der Liebe. Weder Religion, die immer mehr in den Hintergrund tritt, noch unsere Erziehung geben uns Eckpfeiler, an denen wir uns langhangeln können. Ehrlich zugegeben: Ich persönlich finde das schwer! Es kommt nicht selten vor, dass ich mich wie in einem Labyrinth fühle, aus dem ich keinen Ausweg finde. Doch es ist an uns selbst, unseren Weg zu suchen, ihn zu finden und ihn mutig zu beschreiten. Wir können uns selbst aussuchen, welchen Schritt wir tun, und welchen wir lassen.


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