Mut, der sich auszahlt. Vier einfache Übungen, neue Seiten an Ihrem Partner zu erkennen
Menschen übertragen häufig die eigene Wahrnehmung auf andere Menschen: Wenn ich es es also kuschelig mag, gehe ich davon aus, dass der andere Kuscheln ähnlich toll findet. Paul Watzlawick beschrieb das Phänomen als vertauschte Kommunikationsschaltkreise. In der Partnerschaft führt dieses vermeintliche Verständnis zu Vorwürfen wie “Nie machst du…” oder “Warum denkst du nicht daran…” Das sind Zeichen, dass der Partner offensichtlich doch anders fühlt als man selbst und als man dachte.
Ein bewusst banales Beispiel: Nach zehn Jahren erklärt sie, dass sie sein Rote Beete-Walnuss-Salatrezept nur gelobt hat, weil sie ihn damit motivieren wollte, seine Kochkünste einzusetzen, mal was anderes auszuprobieren. Was er aber nie tat. Er dachte allerdings, sie würde seine Kreation ehrlich toll finden (was ihm schmeichelte) und deshalb setzte er auf Bewährtes: jede Woche … Bis sie es nicht mehr ertrug. Nach der Erkenntnis waren beide zutiefst enttäuscht voneinander. Obwohl sie es nur gut gemeint hatten.
Dieses Beispiel können Sie ganz nach eigener Lebenswirklichkeit mit Sex, Freizeitaktivitäten, Freunden oder allen anderen Situationen ersetzen, in denen Sie ganz genau zu glauben wissen, was Ihr Partner so tut und gut findet. Sie wären erstaunt!
Walk a mile in my shoes – Geh ein Stück in meinen Schuhen
Und wie kommen Sie da raus? Indem Sie Ihre Komfortzone verlassen und in den Schuhen Ihres Partners laufen. Erleben Sie seine Welt und lernen Sie seinen Blick auf Sie kennen. Und nein, das muss nicht zwingend ein reines Vergnügen werden.