Heiraten ist angesagt. Dennoch warten Paare immer länger mit dem Eheversprechen. Warum eigentlich? beziehungsweise geht den Gründen nach
Das Durchschnittsalter von Paaren, die vor den Altar und/oder die Standesbeamtin treten, wird immer höher. Von Ende zwanzig noch vor einigen Jahrzehnten auf Mitte 30 heute. Gleichzeitig wünschen sich viele nichts sehnlicher als eine Hochzeit. Es müssen also wirklich wichtige Gründe vorliegen, dass Paare immer länger warten.
Erst einmal Sicherheit
Eine Familie gründen ist teuer. Dieser Gedanke hält viele Paare offenbar davon ab an Kinder zu denken, bevor nicht finanzielle Sicherheit erreicht ist. Also: erst Ausbildung oder Studium, dann Karriere – oder zumindest einen halbwegs gut bezahlten und sicheren Job! In einer Zeit, in der beispielsweise Praktika häufig nicht einmal eine eigene Wohnung finanzieren können, entscheiden sich gerade viele Akademiker erst einmal zu warten. Und sie warten. Vor allem die Männer. In Umfragen äußern sich gerade die unter 30-Jährigen Männer eher unentschlossen. Beim Kennenlernen zeigt sich das in den typischen und oft gehörten Sätzen:
- Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich schon binden will
- Lass uns doch einfach sehen, was sich entwickelt
- Ich fühle mich nicht als Beziehungsmensch
- Wollen wir nicht eine Freundschaft Plus führen?
Viele Frauen um die 30 sind solche Aussagen mittlerweile gewohnt. Und zunehmend frustriert. Die Klagen über unverbindliche Männer in dieser Altersgruppe füllen Bücher. Nicht selten verbunden mit Vorwürfen über vermeintliche Beziehungsunfähigkeit. Dabei geht es vor allem um ein Bedürfnis nach Sicherheit, das immer schwerer zu erreichen scheint.