Für jede unschöne Angewohnheit, die Sie an Ihrem Partner neu entdecken, gibt es auch eine, die “ver-liebenswert” ist. Sie müssen nur hinsehen, rät Jule Blogt
Manchmal fällt es mir schwer, diesen Mann zu lieben! Der Herr, der mir eigentlich mein Leben versüßen sollte, treibt mich regelmäßig zur Weißglut. Da können schon einmal Fragen aufkommen wie: Was soll das Ganze eigentlich? Warum tue ich mir das an? Diese Gedanken kommen vermutlich jedem einmal, der in einer Beziehung steckt. Es reicht bereits, dass man als Single den ein oder anderen Stimmungshänger hatte, da muss so ein Tief als Paar doch nicht auch noch sein. Zweifel und Ängste sind es, die mich wieder aufs Neue darüber nachdenken lassen, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
Seine strahlenden Augen nehme ich manchmal gar nicht wahr
Während ich mich noch in meinem (eingebildeten) Leid suhle, kommt er, dieser Moment. Der Moment, in dem ich mir selbst vor den Kopf schlagend denke: „Wie bescheuert bist du eigentlich?“ Ich blicke in zwei strahlende Augen. Wow, da ist es wieder, dieses Gefühl, wonach ich mich als Single so verzehrt habe. Vor mir steht der Mann, der mein Herz seit mehreren Monaten hoch und runter hüpfen lässt. Es sind die beiden ozeanblauen Augen, die mich jeden Tag anblicken, oft ohne dass ich sie so richtig wahrnehme. Nein, es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich die himmelhochjauchzenden Gefühle jeden Tag von selbst einstellen. Liebe ist Arbeit. Das zu erkennen, ist der erste Schritt, um nicht in die „als Single war alles besser“-Falle zu treten.
Die Herausforderung: Liebe immer wieder neu entfachen
Sich jeden Tag wieder neu bewusst zu machen, warum man neben dem Partner aufwacht, der da gerade so friedlich grunzend vor sich hinschnarcht, ist eine Leistung. Liebe immer wieder aufs Neue zu entfachen, darin liegt die Herausforderung. Zugegeben, ich musste erst lernen, die Schmetterlinge im Bauch regelmäßig wieder aufzuscheuchen. Diese Fähigkeit wird uns leider nicht in die Wiege gelegt. Darum bringt es nichts, mit den Schultern zu zucken und von Partner A zu Partner B zu hüpfen, weil die kleinen Flügelchen im Bauch nicht mehr flattern. Für mich sind es die ganz kleinen Momente, die mich immer wieder daran erinnern, wie toll der Mann an meiner Seite ist. Besinne ich mich zum Beispiel auf unsere erste Begegnung, wird mir wieder aufs Neue bewusst, wie fasziniert ich von Beginn an war. Ich versetze mich regelmäßig gedanklich zurück in die Zeit, in der mein Freund mir noch fremd war. Alles war neu, alles war spannend. Diese Gedanken zaubern mir jedes Mal wieder ein Lächeln auf mein Gesicht.