„Wenn Treue Spaß macht, dann ist es Liebe.“ – Dieser Satz ist von vielen Verliebten zu hören. Doch früher oder später geht jeder Zweite von ihnen fremd, was in den allermeisten Fällen zum Ende der Beziehung führt. Unsere Gastautorin Helena Muhm philosophiert über Treue, ihre Bedeutung für die Liebe und den Beziehungskiller Betrug
„Treue“, das ist ein schlichtes Wort mit immenser Bedeutung. Betrügt im Laufe einer Beziehung einer der Liebenden seinen Partner beziehungsweise seine Partnerin oder begehen sogar beide einen Treuebruch, indem sie mit einem anderen Mann oder einer anderen Frau schlafen, ist die Liebe nur noch selten zu retten. In den meisten Fällen beendet der oder die Betrogene die Beziehung. In den restlichen Fällen ist die gemeinsame Zeit danach geprägt von Zweifeln und Misstrauen. Denn: Treue hängt nicht nur im sprachlichen Sinne eng mit Vertrauen zusammen. Das Vertrauen der Betrogenen in den geliebten Menschen wird bis ins Mark erschüttert. Oftmals können sich Betroffene nie oder erst nach sehr langer Zeit wieder komplett fallen lassen, sei es emotional oder körperlich. Dies gilt sowohl für die jetzige als auch für jede neue Beziehung.
Doch ein solcher Vertrauensbruch kann schon in einer vermeintlich harmlosen Form sehr großen Schaden anrichten, wie ich selbst einmal erfahren musste. Passiert ist es vor ein paar Jahren. Ich war gerade mal zwei Wochen mit meinem damaligen Freund zusammen. Da erzählte er mir, er gehe mit seiner Clique ins Kino. An sich ist das ja noch nichts Schlimmes. Wieder zwei Wochen später beichtete er mir jedoch, dass er sich an diesem Nachmittag mit seiner Ex- und immer noch besten Freundin getroffen habe. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich allerdings nicht mal, dass besagte Freundin seine Ex-Freundin war … Von da an war mir, wie Sie vielleicht nachvollziehen können, jede Unternehmung der beiden ein Dorn im Auge und ich war rasend vor Eifersucht. Dies war vermutlich sogar einer der Gründe, weshalb wir uns nach zwei Jahren trennten.