Ich bin bereit für den nächsten Schritt mit dir

Viele Frauen kennen das Gefühl: Die Pärchen im Freundeskreis wohnen zusammen, verloben sich, schließen den Bund fürs Leben, bekommen Kinder. Und man selbst sieht zu, da die eigene Beziehung noch im ersten Level steckt. Unsere Gastautorin Helena Muhm über das Warten auf den nächsten Schritt und ihr aktuelles „Beziehungslevel“

Jede liierte Frau, die sich auf dem Weg in die Dreißiger befindet, kennt folgende Situation: Sie und Ihr Partner veranstalten einen Pärchenabend mit befreundeten Pärchen. Pärchen Nummer eins, Anja und Ben, seit Menschengedenken zusammen und glücklich wie am ersten Tag, erzählt Anekdoten aus der gemeinsamen Wohnung. „Neulich bin ich im Halbdunkeln zum xten Mal über seine Trainingstasche gefallen!“ „Mein Liebling hat uns mal wieder neue Pflanzen besorgt. Sie hat einfach mehr Sinn für Ästhetik.“ Pärchen Nummer zwei, Carina und Tom, acht Jahren unzertrennlich, seit vier Jahren zusammenlebend, steckt mitten in den Hochzeitsvorbereitungen. „Bei den Ringen waren wir uns ja sofort einig. Aber ich glaube beim Essen brauchen wir zwei strikt getrennte Lager: Fleischliebhaber und Pflanzenfresser.“

Ich selbst saß seit Beginn meiner Beziehung bei solchen Gesprächen immer nur teilnahmslos daneben, da mein Partner und ich uns lange im ersten Beziehungslevel befanden. Seit dreieinhalb Jahren glücklich zusammen, aber keine Aussicht auf Entwicklung. Klar hat man mal über den zwangsläufig nächsten Schritt des Zusammenziehens nachgedacht oder träumerische Pläne geschmiedet, aber konkreter darüber geredet haben wir nie. Jedes Mal, wenn solche Pärchenabende stattfanden, fühlte ich mich unheimlich fehl am Platz, schließlich konnte ich überhaupt nicht mitreden. Ja, natürlich schwang auch Neid mit. Mein Freund und ich wohnen zwar nicht unendlich weit auseinander, „nur“ vierzig Kilometer, aber neben Arbeit bzw. Studium und mit einem Freund ohne eigenes Auto, ist es schwer, sich mehr als nur am Wochenende zu sehen. Und wenn dann am Wochenende auch noch etwas ansteht … Da bleibt nicht viel Raum für Zweisamkeit und somit zum Weiterentwickeln der Beziehung.


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