Hilfe! Ich bin neidisch auf meinen Mann

Mein Laubbläser für Stress und Selbstzweifel

Er redete noch eine Weile weiter. Seine Worte beruhigten mich. Und das Gefühl, neidisch auf meinen Mann zu sein, löste sich langsam in Luft auf. Er war schon immer mein Laubbläser für Stress und Selbstzweifel. Ich wusste, er hatte recht. Jetzt wird das nix mit der Karriere. Doch es genügte mir zu wissen, dass er mich immer unterstützen würde. Und wer weiß? Schließlich hatte ich meine Träume nicht umsonst in den Vorratsschrank statt auf den Dachboden gepackt. Vielleicht würde ich sie in ein paar Jahren doch wieder herauskramen. Und seine Reaktion zeigte mir wieder, wie gut es tut, seine Gedanken – auch die negativen – mit dem Partner zu teilen.

Auch mein Mann kennt das Gefühl, neidisch zu sein

Mit einem Lächeln drücke ich alle Tut-Tut-Flitzer um mich herum auf einmal an. Mein Kleiner gluckst fröhlich über die vielen verschiedenen Geräusche und Lichter, die aus den Autos herauskommen. Er strahlt mich mit seinem fast zahnlosen Mund und den roten Grinsebäckchen an. Ich weiß, dass mein Mann genau auf diese Momente selbst extrem neidisch ist. Darauf, wie ich jeden Entwicklungsschritt unseres Sohnes immer als Erste sehe. Darauf, dass er den Kleinen nie so beruhigen kann wie ich. Darauf, dass ‚Mama‘ sein erstes Wort war.

Neid ist kein schönes Gefühl. Weder, neidisch auf den eigenen Mann zu sein noch Neid im Allgemeinen. Es stellt alles in Frage. Es verunsichert. Aber es gehört manchmal dazu. Und während wir den Anderen noch um etwas beneiden, was wir selbst gern hätten, zeigt er uns am Ende vielleicht sogar, was wir immer wieder übersehen: Nämlich all die beneidenswerten Dinge, die wir selbst schon längst haben.