Recherchen des RBB entlarvten gleich zu Quarantäne-Hochzeiten auf Tinder eindeutige, mit dem gebotenen 1,5 Meter-Abstand unvereinbare, unmoralische Angebote: „Suche Quarantäne-Partnerin, Klopapier, Gin Tonic und Dachterrasse vorhanden“ oder „Ich will dich infizieren“. Ok, Dachterrasse spricht schon für etwas Goodwill. Von zünftiger Triebkontrolle aber kann hier nicht die Rede sein. Fairerweise muss man der Mehrheit der Tinder-Nutzer doch einräumen, ihr Datingverhalten gesundheitsbewusst auf Videocalls und Messengerverkehr fokussiert zu haben. So bestätigte die Tinder-Pressestelle Anfang April tatsächlich einen eklatanten Anstieg der Messenger-Kommunikation. Und das europaweit.
No Sex, no Fun?
Während die mehr oder weniger freiwilligen Singles also ihr Datingverhalten kreativ an das Coronavirus adaptiert haben, sollen Paare brav der Monogamie gefrönt haben? Das will uns zumindest eine nicht repräsentative Studie der Sigmund Freud Universität weismachen. Eine Umfrage des größten britischen Seitensprungdienstes IllicitEncounters vermittelt dagegen ein anderes Bild. So gaben 30 Prozent von 2000 liierten Befragten zu, die Kontaktbeschränkungen im Lockdown mit Pre-Pandemie-akquirierten Affären ignoriert zu haben. Weitere 10 Prozent beichteten, erst im Lockdown Fremdgehwillige akquiriert und den Seitensprung trotz Kontaktverbot erfolgreich vollzogen zu haben.