Gem:einsam

Die Sache mit dem Vertrauen… 

Fehlt das Vertrauen, steigt das Risiko, dass eine Person sich aus der Beziehung ausgeschlossen fühlt. Aber wie wird Vertrauen eigentlich aufgebaut? 

Vertrauen bedeutet, die Gewissheit zu haben, dass mein Gegenüber mir von seinen/ihren Erlebnissen erzählt. Auch wenn Pläne sich ändern oder geändert haben. Vertrauen bedeutet, dass ich meine:n Partner:in an meinen aktuellen Interessen teilhaben lasse und über meine Gefühle spreche – auch über die Gefühle, die ich vielleicht selbst nicht verstehe, wie Eifersucht und Missgunst. Kurzum bedeutet Vertrauen, die Gewissheit zu haben, dass ich und mein:e Partner:in uns gegenseitig so zeigen, wie wir wirklich sind und einander nichts vorspielen. Nur dann können wir uns in einer Beziehung fallen lassen. Und uns gleichzeitig gesehen fühlen. 

Außerdem zählt für mich zu Vertrauen auch, klare Grenzen und Regeln zu setzen und die meine:r Partner:in zu achten. Dazu muss ich Freiraum geben und gleichzeitig kommunizieren, wenn ich etwas nicht möchte. 

Ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich in meinen vergangenen Beziehungen immer dann einsam gefühlt habe, wenn das Vertrauen nicht so vorhanden war, wie ich es mir gewünscht hätte.  

Welche Folgen hat Gem:einsamkeit für meine Beziehung? 

Pauschal lässt sich natürlich auch das nicht pauschal sagen, dennoch gibt es einige Gefahren, die aus konstanter Einsamkeit entstehen können. Hierzu gehören Untreue (also, dass eine:r von beiden sich die Nähe von einer dritten Person holt) und das Auseinanderleben (denn wird die Distanz zu groß, wird auch das Gemeinsamkeitsgefühl schwächer). Außerdem bringt langes Alleinsein oft Trauer und Schmerz mit sich, der auch in einer Depression enden kann. 

Aber was hilft denn nun gegen das Gem:einsamkeits-Gefühl? 

Wie so oft, ist auch hier Kommunikation auf Augenhöhe das A und O. Diese sollte immer beidseitig stattfinden und auch nur dann, wenn beide dafür offen sind. Auch wenn es schwer fällt, aber das Ziel ist hier nicht die Suche nach dem oder der Schuldigen sondern das Finden von Lösungen. Das kann mitunter schmerzhaft sein, deshalb ist es wichtig, sich gegenseitig die Zeit zu geben, das Gesagte verarbeiten zu können. 

Und manchmal hilft vielleicht auch einfach das “einfach mal machen”. Geht einfach mal gemeinsam vor die Türe, vielleicht mit Plan, vielleicht ohne. Die Hauptsache ist, dass ihr gemeinsame Zeit verbringt. Und dann klärt sich vielleicht auch alles ganz von selbst. 

Und falls all das nicht hilft, könnte eine Paarberatung für euch eine Lösung sein. Denn hier könnt ihr einen Safe Space nur für euch finden, an dem ihr offen und ehrlich kommunizieren könnt. Therapeuten können euch Hilfestellung bieten, wenn ihr selbst nicht mehr weiterkommt oder euch die Gefühle “übermannen”.  

Denn eines sollten wir auf keinen Fall fühlen müssen: Dass wir mit unseren Sorgen und Nöten alleine sind. Das müssen wir nämlich nicht sein. Gemeinsam statt einsam lautet hier die Devise.