Fußball oder Beziehung?

Kein Tag vergeht ohne eine Fußball-Übertragung

Und heute? Auch ohne Pay-TV gibt es nicht einen Tag, an dem nicht gezeigt wird, wie das Runde ins Eckige geschossen wird. Mit Abo beim Bezahlfernsehen auch rund um die Uhr. Schon morgens um 10:00 Uhr, wenn irgendwo auf der Welt Sandale Jericho gegen Barfuß Jerusalem kickt, sitzen manche Männer auf der Couch und starren auf den Bildschirm.

Beziehungsfördernd ist das nicht

Weder für Singles noch für Männer in Beziehungen. Auch auf die Gefahr hin, nach diesem Artikel als Nestbeschmutzer dazustehen, appelliere ich: Fußball oder Beziehung? Jungs entscheidet euch!

Selbst wenn ihr die Angebetete auf der Südtribüne oder beim Rudelgucken kennengelernt habt, sogar wenn sie dabei ein Trikot getragen hat. Nur ganz, ganz wenige Frauen schlafen in der Bettwäsche »ihres« Vereins. Und selbst die interessieren sich meist nur für die Spiele der Lieblingsmannschaft. Frauen schauen aus anderen Gründen Fußball als Männer. Sie mögen die Intensität des Spiels, das Gemeinschaftsgefühl, die Gruppendynamik und das Gefühl der Verbundenheit, die entsteht, wenn man ein Match in der Gruppe sieht und Wildfremden in die Arme fällt, weil die eigene Mannschaft ein Tor erzielt. Nur ganz wenige Exemplare bringen diesen Enthusiasmus auch für ein Vorrundenspiel der Euro-League auf der heimischen Couch auf.

Wie bei allem in einer Beziehung kommt es auch hier auf die Dosis an. Obwohl ein anderer Verein mit »Mia san mia« wirbt, heißt das nicht, dass man seinen Stiefel auf Biegen und Brechen durchziehen sollte, zumindest wenn man nicht bald wieder Single sein möchte. Eigene Interessen, Me-Time und Hobbys sind existenziell für eine funktionierende Beziehung, aber das alles sollte nicht mehr Freizeit in Anspruch nehmen als die gemeinsam verbrachte Zeit.


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