Freundin = persönliche Sekretärin?

Liebe Männer: Ja, wir lieben euch, legen euch die Welt zu Füßen, tun alles dafür, dass es euch gut geht. Aber wieso erhalten wir nach relativ kurzer Beziehungsdauer schon den Stempel “Assistentin und perfekte Planerin eures Lebens”?

In den meisten Beziehungen kristallisiert sich irgendwann eine interessante Rollenverteilung heraus. Der Mann, der Jäger, kümmert sich ums große Ganze. Die Frau ist für Details zuständig: “Hast du meinen Schlüssel / mein Handy gesehen?”, “Wann fahren wir nochmal nach Wien?” oder “Was schenken wir eigentlich meiner Mama zum Geburtstag?” (noch schlimmer ist nur, wenn Sie Ihrem Partner sagen müssen, dass seine Mutter übrigens übermorgen ein Jahr älter wird und er aus allen Wolken fällt).

Kommen Ihnen solche Fragen bekannt vor?

Es scheint, als wären manche Männer ohne die Frauen an ihrer Seite komplett hilflos und man fragt sich unwillkürlich, wie die ihr Leben eigentlich früher als Single auf die Reihe bekommen haben. Sie umhegt ihn, schwirrt um ihn herum, kümmert sich ums leibliche Wohl, achtet auf seine Gesundheit und plant alle Termine, von der Zahnvorsorge bis zum langen Wochenende. Kurz: Sie jongliert zwei Leben. Und das kann ganz schön anstrengend sein. Das weibliche Hirn vollbringt quasi eine wissenschaftliche Wunderleistung: Ein Organ kümmert sich um zwei voneinander eigentlich autark agierende Lebewesen. Respekt.

Warum machen wir das mit?!

Bei allem Gemecker müssen wir Frauen uns aber auch eingestehen: Wir nehmen die Rolle ohne Widerworte an – irgendwie sind wir selbst schuld. Liegt es daran, dass wir uns unersetzlich machen wollen? Dass wir uns gebraucht fühlen wollen? Ladies, das kann es doch nicht sein. Denkt an die Zukunft: Wollt ihr mit einem Mann eine Familie gründen, der nichts auf die Reihe kriegt, weil ihr ihm bislang alles abgenommen habt? Oder wollt ihr lieber einen Kerl an eurer Seite, der auf Augenhöhe mit euch das Leben mit all seinen To-Do’s schultert.

Oder ist der Grund schlicht und einfach, dass Frauen Dinge grundsätzlich viel früher anpacken und erledigt wissen wollen als Männer? Die Herren neigen deutlich häufiger als Frauen dazu, Dinge auf die lange Bank zu schieben und auf den letzten Drücker zu erledigen. Bis Mann überhaupt auf die Idee kommt, sich um etwas zu kümmern, hat Frau es schon längst von der To Do-Liste gestrichen und widmet sich der nächsten Aufgabe. Sind also einfach die Erwartungen der Frauen an die Männer falsch? Würden die Herren sich schon darum kümmern, wenn wir ihnen die Chance dazu geben würden? Innerhalb ihres Zeitplans eben? Sicherlich würden sie das – zumindest manchmal.

Vielleicht wäre es ja einfach mal einen Versuch wert, die Dinge laufen zu lassen und zu sehen was passiert. Leichter gesagt als getan, denn die Ruhe zu bewahren fällt meist nicht leicht. Wenn die Weihnachtsgeschenke für die Familie am 3. Advent noch nicht eingekauft sind oder die Silversterplanung immer noch in den Sternen steht, werden wir Frauen eben leicht nervös.

Die Lösung?

Aber Ladies, da hilft es manchmal, sich in stoischer Gelassenheit zu üben und ein dickes Fell zuzulegen. Und ihn vielleicht – nur als kleinen Denkzettel – auch mal auflaufen zu lassen. Aber lassen Sie das nicht zur Gewohnheit werden. Denn mal ehrlich: Wenn mal wirklich Not ist, Sie mitten in der Nacht mit dem Auto auf der Landstraße stranden, es Ihnen richtig mies geht, weil Job, Familie oder einfach alles nerven oder wenn Sie die Grippewelle komplett erwischt hat, dann können Sie doch immer auf ihn zählen. Jederzeit und zu 100 Prozent. Und das ist doch das Wichtigste.


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