Man telefoniert dank Flatrates ohne Limit, schickt tagsüber Liebesbotschaften und aktuelle Stimmungs-Gifs, nimmt sich nach Feierabend über FaceTime oder Skype mit zum Einkaufen, in die Badewanne und ins Bett. Dort streamt man dann erst zeitgleich das Lieblingsprogramm („Auf drei drücken wir Play!“), macht vielleicht noch ein bisschen was Schmutziges und atmet sich dann durch den Hörer gegenseitig in den Schlaf. Wer in einer Fernbeziehung körperliche Nähe durch gesteigerte Kommunikation kompensiert, ist vielen Normalo-Paaren um einiges voraus. Denn wahre Intimität findet mindestens so sehr im Kopf statt wie auf der Haut. Und je intensiver der Austausch zwischen den Partnern, desto stärker die Bindung, die als Basis der Beziehung dient. Auch Forscher glauben deshalb, dass Liebe auf Distanz heute gesünder und langlebiger sein kann als jene, die an nur einem Ort spielt.
Neue Liebeshelfer aus der digitalen Welt
Das 21. Jahrhundert hielt bisher schon so einige technologische Revolutionen bereit – und es werden immer mehr. Einige Dienste und Erfindungen stehen dabei ganz im Zeichen der Liebe und machen Fernbeziehungen komfortabler denn je. Zwar kann noch keine Tüftelei der Welt den Herzensmenschen aus Fleisch und Blut ersetzen, doch einige neumoderne Geräte kommen dem schon ziemlich nah. Da ist zum Beispiel die Pärchen-App Couple, die neben diversen Kommunikations-Features und einer gemeinsam nutzbaren Malfunktion auch die Möglichkeit bietet, sich durch gleichzeitiges Auflegen der Daumen eine Art digitalen Kuss zu geben, der durch Vibration beider Handys bestätigt wird.
Fast echte Küsse mit dem Mund verspricht hingegen der Kissenger: Jeder Partner besitzt eine der Knutschkugeln mit Silikonkissen. Drücken nun beide parallel ihre Lippen hinein, übermitteln kleine Sensoren den Originalabdruck von einem Gerät ans andere. Nach ähnlichem Prinzip funktioniert auch Frebble – bei diesem Paar-Gadget wird allerdings der Händedruck der liebsten Person übertragen, wo auch immer sie gerade steckt. Und nun mit Pillow Talk noch was fürs Herz: Paare, die sich mit allen Sinnen spüren möchte, brauchen nur die käuflichen Sensor-Armbänder umzulegen und bekommen den Herz-Sound ihres Partners direkt in die passende Smartphone-App transportiert. Also Kopfhörer rein, Augen zu und dem geliebten Schlagen lauschen. Was die Zukunft wohl noch so bringt?